Der klassische Teamwettkampf im Skispringen mit vier Athleten pro Nation hat bei den Olympischen Winterspielen viele unvergessene Momente hervorgebracht. Vorbei. Für Mailand 2026 hat das IOC den Klassiker gestrichen.

Statt vier Springern pro Nation werden im sogenannten "Super Team" dann Zweier-Teams in drei Durchgängen um Medaillen kämpfen. Sehr zum Unmut von Polens Topspringer Dawid Kubacki. "Ein Team ist ein Team, es besteht nicht aus zwei Leuten", sagte der Vierschanzentourneesieger von 2022 bei "Onet".

Die Entscheidung des IOC sei "definitiv keine gute Idee", so der 33-Jährige. "Wir haben ein neues Format für den Paar-Wettkampf und es ist gut, ihn ins Programm zu nehmen. Aber nicht auf Kosten des Teamwettbewerbs, der eine Atmosphäre schafft."

Auch Adam Malysz kritisiert IOC-Entscheidung

Polens Skisprung-Ikone Adam Malysz, heute Präsident des polnischen Ski-Verbandes, bläst ins gleiche Horn.

"Ich glaube nicht, dass die Entscheidung des IOC eine gute Idee ist, weil die Tradition so verschwindet. Es geht nur um Geld und Kostenreduzierung", polterte der 45-Jährige bei "Interia". Der polnische Verband habe alles dafür getan bei dem neuen Zweier-Wettbewerb wenigstens mit zwei Teams anzutreten. "Aber der Vorschlag wurde abgelehnt."

Das klassische Teamspringen fand erstmals bei den Winterspielen 1988 in Calgary statt, das erste Team-Gold holten die Finnen um den damaligen Überflieger Matti Nykänen. Rekordsieger sind Deutschland und Österreich mit je dreimal Gold.

Die DSV-Adler standen 1994 in Lillehammer, 2002 in Salt Lake City und 2014 in Sotschi ganz oben. Die vorerst letzten Olympiasieger im Vierer-Team sind die Österreicher, die 2022 in Peking vor Slowenien und Deutschland triumphierten.

Seit 2022 findet bei Olympia auch ein Skisprung-Wettbewerb im Mixed Team statt. Das erste Gold gewann in Peking Slowenien.