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"Wir konnten nicht beschleunigen"

Fotograf entschuldigt sich nach Pogacar-Eklat

Zwei Motorräder verhinderten eine Attacke von Tadej Pogacar auf Jonas Vingegaard
Zwei Motorräder verhinderten eine Attacke von Tadej Pogacar auf Jonas Vingegaard
Foto: © IMAGO/Bernard Papon
17. Juli 2023, 13:24
sport.de
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Es war der große Aufreger auf der 14. Etappe der Tour de France 2023: Am Ende des letzten Anstiegs beim Radsport-Klassiker startete Tadej Pogacar einen Angriff auf seinen Rivalen Jonas Vingegaard - doch gleich zwei Motorräder bremsten den Slowenen aus. Der beteiligte Fotograf erklärt den Vorfall und bittet um Entschuldigung.

Nach dem ungewollten Ausbremsmanöver gegen Tadej Pogacar hat Bernard Papon die Schuld auf sich genommen. "Ich hätte dem Motorradfahrer früher sagen sollen, dass er schneller fahren soll", sagte der Fotograf der französischen Sportzeitung "L'Équipe" und bat um Entschuldigung.

Vor der Überquerung des Col de Joux Plane, dem letzten Anstieg der 14. Tour-Etappe, hatte Pogacar eine Attacke auf Jonas Vingegaard gestartet und seinen großen Rivalen schon überholt. Entscheidend davonziehen konnte der Slowene vom UAE Team Emirates jedoch nicht. Neben dem Motorrad, auf dem Papon saß, stand auch ein Motorrad von "France TV" dem 24-Jährigen im Weg.

An der folgenden Passhöhe fehlte Pogacar die Kraft, um Jumbo-Visma-Star Vingegaard zu distanzieren. Die Folge: Der Däne sicherte sich acht Bonussekunden - Pogacar erhielt nur fünf.

Fotograf erklärt dramatischen Pogacar-Vorfall: "Mussten sofort entscheiden"

Den Sieg auf der ersten Alpen-Etappe holte sich der Spanier Carlos Rodriguez vom Team Ineos Grenadiers vor Pogacar und Vingegaard, der das Gelbe Trikot und die Führung in der Bergwertung konservierte. Dabei konnte Vingegaard seinen Vorsprung auf Pogacar auf zehn Sekunden ausbauen.

"Für Situationen wie diese gelten die Regeln und wir haben beide einen Fehler gemacht. Es tut mir sehr leid für Tadej Pogacar und für die Bike-Show, aber wir hatten keine andere Wahl", erklärte Papon - und schilderte ein durchaus dramatisches Gedankenspiel: "Als ich sah, dass Pogacar angreifen würde, habe ich das meinem Fahrer gesagt. Er sagte aber, dass er einfach nicht beschleunigen könne. Wir mussten uns sofort entscheiden, ob wir in den Angriff des Fahrers eingreifen oder in die Fans fahren und einen von ihnen verletzen."

Letztlich entschieden sich Papon und sein Fahrer für Ersteres. "Ich möchte keine Ausreden suchen", machte der Fotograf allerdings deutlich: "Es ist unmöglich, ich hätte überhaupt nicht in dieser Situation sein dürfen."

Für die 15. Etappe wurden Papon und sein Fahrer mit einer Sperre belegt. Darüber hinaus sprachen die Rennkommissare eine Geldstrafe über 500 Schweizer Franken aus. Auch das Team des beteiligten TV-Motorrads darf am Sonntag nur zuschauen.

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