Mit einem kritischen Interview sorgte Darts-Spieler Jochen Graudenz zuletzt für großes Aufsehen, weil er den Top-Spieler Alkoholismus vorwarf. Dieser Behauptung widersprechen die Stars der deutsche Darts-Szene rund um Max Hopp, Gabriel Clemens und Martin Schindler heftig.
"Der Dartsport ist ein richtig dreckiger Sport", klagte Graudenz gegenüber dem Portal "dartsnews.de".
Sein Vorwurf: "Wenn du da ganz hoch hinaus willst, da hast du von den Topstars gefühlt 70 Prozent Alkoholiker." Beim ehemaligen Jugend-Nationalspieler habe es "zum Glück 'Klick' gemacht".
Im Dartsport werde laut Graudenz (zu) häufig zum Glas gegriffen. "Dart ist ja 95 Prozent Kopf. Wenn du zu Hause in deiner gewohnten Umgebung spielst, spielst du tolles Dart. Gehst du zu einem Turnier, spielst du wahrscheinlich kein tolles Dart mehr, weil: 'Alles fremd hier, ich bin nervös, ich spiele gegen jemanden...'", erklärte er: "Und wie kriegt man das Problem am besten gelöst? Indem man sich einfach betrinkt. Und damit komme ich absolut nicht klar."
Darts: Deutliche Reaktionen auf Suff-Vorwürfe
Eine Behauptung, die in der Szene für viel Aufsehen sorgte. Nun haben sich auch die ersten Profis zur Aussage des deutschen Q-School-Teilnehmers Stellung bezogen und diese heftig kritisiert. Das Management von Gabriel Clemens spricht von einem "angeblichen Profispieler, der noch bei keiner Profiveranstaltung, bei der Gabriel gespielt hat, anwesend war".
Graudenz könne daher "kein Urteil über die Bedingungen bei den Turnieren oder eine Verallgemeinerung auf alle Spieler" abgeben.
Einen ähnlichen Ton schlägt auch das Management des anderen deutschen Top-Stars Martin Schindler an. "Graudenz ist kein Darts-Profi", zumal er "nicht im Besitz einer Tour Card ist und daher auch nicht an den Turnieren teilnimmt, an denen mein Mandant teilnimmt", hieß es in einer Erklärung.
Auch Max Hopp, den Graudenz in seinem Interview im Gegensatz zu Clemens und Schindler sogar namentlich als Problemfall aufzählte, konnte die Aussagen des ehemaligen Bundesliga-Spielers nicht nachvollziehen. Diese habe den Werdegang der einstigen Darts-Hoffnung seit 2012 "gar nicht erlebt" und dürfe sich daher kein Urteil erlauben, erklärte Hopp gegenüber der "Süddeutschen Zeitung".