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"Ganz schön gruselig"

Skisprung-Star in schweren Trainingsunfall verwickelt

08. Juni 2023 14:13
Skisprung-Star Halvor Granerud hat einen schweren Sturz ohne größere Verletzungen überstanden
Skisprung-Star Halvor Granerud hat einen schweren Sturz ohne größere Verletzungen überstanden
Foto: © IMAGO/Geir Olsen

Glück im Unglück für Skisprung-Superstar Halvor Granerud. Der Norweger stürzte am Dienstag im Training schwer und musste anschließend in ein Krankenhaus gebracht werden. Am Ende kam der 27-Jährige noch glimpflich davon. Mitverantwortlich für seinen Sturz machte er anschließend die neuen Anzüge.

Eigentlich waren bei den norwegischen Skispringern am Dienstag auf der Lysgårds-Schanze in Lillehammer nur ein paar harmlose Trainingssprünge angesetzt. Dabei wollten die Skandinavier sich langsam an die neuen Skisprung-Anzüge herantasten, die ab der nächsten Saison zum Einsatz kommen. Ausgerechnet dabei kam es zu einem folgenschweren Unfall.

Superstar Halvor Granerud verlor kurz nach dem Absprung die Kontrolle, knallte hart auf den Hang und rutschte diesen anschließend unkontrolliert herunter. Dabei verlor der Norweger offenbar auch kurz das Bewusstsein, denn was sich genau in diesen Momenten abspielt, weiß er nicht mehr.

Skispringen: Halvor Granerud muss ins Krankenhaus

Er könne sich nur noch daran erinnern, dass er seinen rechten Ski verloren habe, schilderte der 27-Jährige dem Sender "NRK". "Ich weiß nicht, ob das Adrenalin dafür verantwortlich war, dass ich schwarz gesehen habe oder mein Kopf", sagte Granerud, der anschließend in ein Krankenhaus gebracht wurde und dieses auf Krücken verließ. 

Am Ende habe er Glück gehabt, erklärte der Superstar, der sich bei dem Sturz "nur" einige Prellungen zuzog, die bald wieder verheilen. "Es war beruhigend zu hören, dass nichts gebrochen ist und ich einfach nur ein Trottel bin", scherzte Granerud nach seinem Missgeschick, das auch ganz anders hätte ausgehen können. 

Nationaltrainer Andreas Stöckl zeigte sich ebenfalls erleichtert über den Ausgang. "Wenn so etwas passiert, ist das ganz schön gruselig. Das war ein richtiger Sturz [...]. In dem Moment hofft man nur, dass er aufsteht und aus eigener Kraft gehen kann", sagte Stöckl im "NRK"-Gespräch. 

Scharfe Kritik an neuen Skisprung-Anzügen

Die Frage ist, wie einem Top-Springer wie Granerud so etwas bei einem Trainingssprung überhaupt passieren kann. Der zweimalige Gesamtweltcup-Sieger hatte darauf schon vor seinem Sturz eine Antwort. Seiner Meinung nach erhöhen die neuen Skisprung-Anzüge das Sturzrisiko enorm. 

"Es ist noch gefährlicher, weit zu springen. Wir brauchen mehr Tempo, müssen höher springen und landen härter - und das für die gleichen Weiten. Ich bin damit nicht wirklich glücklich, denn ich will, dass es für mich so sicher wie möglich ist", kritisierte Granerud das neue Material wenige Stunden bevor er damit stürzte. 

Das Problem: Die neuen Skisprung-Anzüge sind kleiner und liegen enger am Körper an. Dadurch geht Auftrieb verloren.

Um die gleichen Weiten zu erreichen, müssen die Athleten schneller sein und höher in der Luft stehen. Dadurch wird zwangsläufig auch die Landung härter. Viele Risikofaktoren, mit denen die Skispringer ab sofort klarkommen müssen. 

Gleichzeitig wollte Granerud seinen Anzug nicht alleinverantwortlich machen. Der Sturz sei zum Teil auch seine eigene Schuld gewesen, gab der Superstar zu. "Ich muss das Springen wieder ein bisschen lernen. Was ich bisher gemacht haben und in der letzten Saison das Beste war, wird in der nächsten Saison nicht mehr das Beste sein", kündigte er Veränderungen in seinem Sprung-Stil an.

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