Mick Schumacher darf am Mittwoch erstmals nach knapp 200 Tagen nach seinem letzten Formel-1-Rennen wieder in einem echten Cockpit sitzen und Runden drehen. Doch mit Spazierfahrten haben die Reifentests bei Mercedes nichts zu tun. Es geht um nicht weniger als um Schumachers Zukunft in der Königsklasse.
Nach George Russell am Dienstag steigt auch Mick Schumacher am Mittwoch auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya in den W14, um die neuen Pirelli-Reifen auf Herz und Nieren zu testen. Der Hersteller führt zur kommenden Saison neue Reifen ein, da die Rennställe künftig keine Heizdecken zum Vorwärmen mehr einsetzen dürfen.
Für Mercedes und Pirelli stellen Mick Schumachers Erfahrungen auf der Rennstrecke somit wichtige Erfahrungen dar. Doch für den 24-Jährigen selbst sind die Reifentests vielmehr ein Bewerbungsschreiben, um doch noch mittelfristig ein Stamm-Cockpit in der Formel 1 zu ergattern.
Die Saison 2023 als Reserve- und Testpilot bei Mercedes sollte für Schumacher eigentlich nur eine Übergangsstation sein, um für 2024 bei einem anderen Rennstall wieder fest im Sattel zu sitzen. Doch wie Mercedes-Boss Toto Wolff unlängst bei "Sky" hervorgehoben hatte, ist die Situation für die nächste Saison "schwierig" und "ungünstig". Der Österreicher zeigte sich wenig optimistisch, dass der Plan noch aufgeht: "Erst in 2025 gehen wieder ein paar Türen auf."
Pirelli-Chef: "Mick hat immensen Druck"
Klar ist: Schumacher muss sich in Barcelona von seiner besten Seite präsentieren, um jene Türen - etwa bei Williams oder Alfa Romeo - womöglich doch schon zur neuen Saison aufstoßen zu können. Die beiden Rennställe zählen derzeit zu den Teams, bei denen sich an der Fahrerkonstellation noch etwas ändern könnte.
Wie schwierig das Unterfangen für Mick Schumacher in Barcelona ist, fasste derweil Pirelli-Motorsportchef Mario Isola in der "Sport Bild" zusammen: "Mick hat immensen Druck. Schließlich fährt er bei dem Test nicht nur gegen Russell, sondern auch die beiden Ferrari-Stammfahrer Leclerc und Sainz. Es wird sich zeigen, wie gut er mit unseren neuen Reifen umgehen kann."
George Russell hatte seinen Testtag am Dienstag derweil erfolgreich über die Bühne gebracht. Genaue Informationen über die gefahrenen Rundenzeiten gab es allerdings nicht, die Ergebnisse blieben unter Verschluss.