Als Ersatzpilot und Simulatorfahrer leistet Mick Schumacher für das Mercedes-Team bereits wertvolle Dienste. Am Mittwoch steigt er erstmals in den Silberpfeil.

Mick Schumacher hat am Wochenende reichlich Überstunden gemacht. Abends klemmte er sich in Brackley in den Simulator und feilte mit den Ingenieuren bis tief in die Nacht daran, aus dem Mercedes noch ein paar Zehntel und Hundertstel herauszuquetschen. Tagsüber war er wieder in Barcelona beim Team und verfolgte als Ersatzfahrer, dass seine Arbeit im Hintergrund Früchte trug.

"Mick hat einen großartigen Job gemacht", bedankte sich Lewis Hamilton am Sonntag nach seinem zweiten Platz beim Großen Preis von Spanien. Der mit vielen neuen Teilen ausgestattete W14 machte einen gewaltigen Satz nach vorn, nur Weltmeister Max Verstappen im Red Bull war für Hamilton und den drittplatzierten George Russell noch zu schnell.

Am Mittwoch nun darf Schumacher selbst ins Lenkrad greifen und den Silberpfeil über den Kurs jagen. Zwar "nur" bei einem nicht-öffentlichen Reifentest für Pirelli, dennoch fiebert der 24-Jährige seiner ersten Ausfahrt in einem Formel-1-Auto seit seiner Demission beim Haas-Team entgegen.

Formel 1: Tests für Schumacher "eine große Chance"

"Nach so einem Event hier hat man direkt Referenzen und Vergleichswerte", erklärte Schumacher bei "Sky": "Natürlich sind die Reifen etwas anders, ohne Heizdecken. Das wird spannend, im Auto zu sitzen und ein paar Runden zu drehen."

Der Test mit nicht-markierten Reifen, die 2024 in der Formel 1 zum Einsatz kommen sollen, sei "eine große Chance" für Schumacher, findet Ex-Weltmeister Nico Rosberg. Der Sohn von Rekordweltmeister Michael Schumacher könne Werbung für sich machen, "indem er schnell und gut fährt, gutes Feedback gibt."

Denn auch wenn Mercedes-Teamchef Toto Wolff zuletzt einräumte, dass sich die Situation auf dem Fahrermarkt derzeit für seinen Ersatzpiloten "ungünstig" darstelle, bietet der Test für Schumacher doch die Chance, wieder stärker in Erscheinung zu treten.

Und Komplimente und Dankesworte vom siebenmaligen Weltmeister Hamilton sind ebenfalls keine schlechte Werbung.