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French Open Herren
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Zverev will es als "Franzose" versuchen

"Absurdes" French-Open-Publikum am Pranger

05. Juni 2023 13:00
Novak Djokovic ist in Frankreich nicht wirklich ein gern gesehener Gast
Novak Djokovic ist in Frankreich nicht wirklich ein gern gesehener Gast
Foto: © IMAGO/Lionel Guericolas/MPP/Starface

Die French Open in Paris sind zweifelsfrei ein Tennis-Spektakel der Spitzenklasse, auch 2023 hatte das zweite Grand-Slam-Turnier des Jahres schon einiges zu bieten. Das Publikum auf den Rängen machte allerdings nicht immer die beste Figur. Eine Legende des Sports kritisiert das Verhalten der Fans nun stark.

Dass die Ukrainerin Marta Kostyuk für ihren verweigerten Handschlag nach ihrer Erstrundenniederlage gegen die Belarussin Aryna Sabalenka vom Publikum mit Pfiffen bedacht wurde, sorgte angesichts des andauernden Angriffskrieges, den Russlands gegen die Ukraine führt, für reichlich Verwunderung. 

Zuletzt fiel zudem vermehrt auf, dass die Anhänger in Roland Garros nicht die beste Beziehung zu Tennis-Superstar Novak Djokovic pflegen. Bei seinem Drittrundensieg gegen den Spanier Alejandro Davidovich Fokina quittierte man eine Medical Timeout des Serben bereits mit gellenden Pfiffen, obwohl sich Fokina aufgrund einer Toilettenpause nicht einmal auf dem Court befand. 

Am Sonntag zog Djokovic erneut den Unmut der Ränge auf sich, als er sich beim klaren Dreisatz-Erfolg gegen den Peruaner Juan Pablo Varillas über den starken Wind ärgerte. Dass sich der 36-Jährige nach einem Winner schließlich zu einer Mund-zu-Geste hinreißen ließ, entspannte die Lage nicht. Für den legendären US-Spieler John McEnroe ist das Verhalten der Fans dennoch ein No-Go.

"Warum buhen sie ihn aus? Jeder macht es, es ist völlig regelkonform", bezieht sich McEnroe bei "Eurosport" auf Djokovics Medical-Timeout gegen Fokina. Besonders stößt dem ehemaligen Heißsporn unter den Superstars auf, dass der Spanier nicht einmal auf dem Platz stand, während man Djokovic für dessen Behandlung auspfiff. 

"Das ist etwas, das ich respektlos finde"

"Willst du mich verarschen? Willst du das ausbuhen? Der andere Typ ist nicht mal auf dem Platz!", so McEnroe. "Das ist absurd". Wenn man nicht wolle, dass ein Spieler sich behandeln lässt, müsse man die Regeln ändern, so die ehemalige Nummer eins der Welt.

Allerdings vermutet der US-Amerikaner, dass die Anfeindungen, die Djokovic schon länger begleiten, diesen pushen würden und "auf eine seltsame Weise" geholfen hätten, die Tennis-Welt zu dominieren.

Auch Djokovic kommentierte das Verhalten des Publikums bereits: "Das ist etwas, das ich respektlos finde, und ich verstehe das ehrlich gesagt nicht. Aber das ist ihr Recht. Sie haben das Ticket bezahlt. Sie können tun, was sie wollen."

Deutschlands Top-Spieler Alexander Zverev versuchte hingegen, die kritischen Zuschauer der French Open mit einem Kniff auf seine Seite zu zeihen: "Es ist nicht schön, hier zu spielen, wenn ihr gegen uns seid. Dann ist es sehr laut und feindselig. Aber vielleicht kann ich in den nächsten zehn Tagen Franzose sein und wir sind alle glücklich", scherzte die DTB-Hoffnung nach dem Einzug in die dritte Runde.

Serbien
Novak Djokovic
N. Djokovic
3
7
6
7
Norwegen
Casper Ruud
C. Ruud
0
6
3
5
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So, 11.06.

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