Formel-1-Rennstall Ferrari hat sich von der bisherigen Saison sicher mehr erhofft als Platz vier in der Fahrerwertung. Ein langjähriger Mitarbeiter hat die Probleme der Scuderia nun deutlich hervorgehoben.
Der ehemalige Rennfahrer Marc Gené kennt Ferrari wie kaum ein anderer. Seit 2004 ist er bei den Italienern in verschiedenen Rollen aktiv, zunächst 14 Jahre lang als Testfahrer, mittlerweile arbeitet er als Botschafter des Teams. Klar ist: Der einstige Formel-1-Pilot (Minardi und Williams) hat schon bessere Tage gesehen.
"2022 war sehr gut, mit zwölf Pole Positions und einem sehr schnellen Auto, aber uns fehlte die Stabilität und wir machten einige strategische Fehler. Der Start in das Jahr 2023 erweist sich als schwierig", resümierte der Spanier im Gespräch mit "sport.es".
Gené hat den Glauben, dass der SF-23 eine Verbesserung zum Vorjahr darstellt, jedoch noch nicht verloren. "Ich denke ehrlich gesagt noch immer, dass das Auto viel Potential hat und dass wir zuverlässiger sind. Aus strategischer Sicht präsentieren wir uns gut. Allerdings konnten wir nicht unser volles Potential zeigen. Um auf dem Podium zu stehen, müssen wir alles richtig machen", hob der 49-Jährige hervor.
Hamilton "passt nicht zur Philosophie" von Ferrari
Das Problem: "Das Auto ist schwierig zu fahren und das hat zu einigen Fehlern bei den Fahrern geführt." Für den Großen Preis von Spanien bringe sein Team aber "wichtige Verbesserungen mit. Diese sollen einen "Wendepunkt" einläuten.
Angesprochen auf die aktuelle Fahrerkombination aus Charles Leclerc und Carlos Sainz, zeigte sich Gené zufrieden: "Sie haben ein gutes Verhältnis zueinander, auch wenn sie auf der Rennstrecke natürlich Rivalen sind. Abseits der Strecke haben sie viel gemeinsam und sie haben eine gute Zeit miteinander, aber es ist logisch, dass jeder von ihnen gewinnen will."
Die jüngsten Spekulationen, nach einer der beiden Piloten künftig durch Lewis Hamilton ersetzt werden soll, haben den Ferrari-Insider derweil allein schon aus sportlicher Sicht überrascht. "Ich bin nicht derjenige, der über die Fahrer entscheidet, aber wie ich die Scuderia jetzt kenne, passt er nicht in die Philosophie und ich sehe ihn seine Karriere bei Mercedes beenden", urteilte der Ex-Pilot.