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Wettbewerbsverzerrung dank Superstar-Bonus?

Tennis-Profi behauptet: Djokovic, Nadal und Co. werden bevorteilt

31. Mai 2023 13:19
Der australische Tennis-Profi John Millman beklagt die Bevorzugung der Superstars
Der australische Tennis-Profi John Millman beklagt die Bevorzugung der Superstars
Foto: © IMAGO/LUKAS COCH

Werden die Tennis-Superstars Novak Djokovic, Rafael Nadal und Co. auf der Tour systematisch bevorzugt und somit auch bevorteilt? Der australische Weltranglisten-243. John Millman sagt: Ja, werden sie!

In einem Beitrag für das Portal "news.com.au" ärgerte sich Millman über die bevorzugte Behandlung, die den großen Namen der Szene seiner Meinung nach zuteil wird. Ihm sei früher gesagt worden, drei Dinge müsse er im Laufe seiner Karriere beachten: "Man startet bei 0:0. Spiele nicht gegen den Ruf eines Spielers, sondern gegen den Spieler. Und höre nie auf zu kämpfen." 

Als er dann irgendwann auf die ATP-Tour kam, habe er aber gelernt, dass ein Match eben nicht bei 0:0 starten. Dies liege an den ungleichen Bedingungen, die die Spieler auf den Plätzen vorfinden. "Dein Ranking und ob du ein gesetzter Spieler bist oder nicht, hat einen massiven Einfluss auf deine Vorbereitung", schrieb Millman. 

"Der signifikanteste Vorteil ist, dass ein gesetzter einen Practice-Court zugewiesen bekommt. Oft können diese Spieler lange vor allen anderen einen Platz buchen und sind für zwei oder drei Stunden alleine [auf dem Platz]", schilderte der australische Profi, der erklärte, dass besagte Star-Spieler so nicht nur mehr Zeit zum Training zur Verfügung haben, sondern sich diese auch besser einteilen können, entsprechend also auch mehr Zeit zur Regeneration haben.

Er und andere Spieler sind dagegen gezwungen, sich einen Trainingsplatz zu teilen. "Manchmal stehen vier Spieler auf einem Platz und dürfen eine Stunde bleiben. Wenn sie Glück haben, bekommen sie eine zweite Stunde später am Tag zugewiesen", schrieb Millman. Nicht selten, ergänzte der Australier, müssen die unbekannteren Spieler schon dankbar sein, überhaupt auf einem Platz trainieren zu können, auf dem auch das Turnier gespielt wird. 

"Ganz oft trainiert man auf einem Platz außerhalb, der einen Belag mit einem völlig anderen Tempo hat. Ein gutes Beispiel dafür sind die US Open. Wenn du da einen ungesetzten Spieler beim Training sehen willst, schaust du dich besser im Park nebenan um, wo auf Plätzen gespielt wird, deren Beläge schon Blasen schlagen. Und das ist nichts Außergewöhnliches", klagte der 33-Jährige. 

Für Spieler wie ihn sei es ein ziemlicher Luxus, wenn er zu einem Training mit einem bekannten Spieler eingeladen wird. "Plötzlich gibt es keine Rationierung der Bälle mehr und eine unbegrenzte Versorgung mit neuen Bällen, die gerade erst ausgepackt wurden. Diese neuen Bällen werden dann von Helfern gejagt, die extra für das Turnier akkreditiert wurden", schrieb Millman auch von einer Bevorzugung beim Material.

Tennis-Profi darf nicht trainieren, weil er ein "Niemand" ist

Eine Episode, an die er sich persönlich noch gut erinnern kann, ereignete sich in Indian Wells. Dort hatte er ein Training mit Rafael Nadal vereinbart. Der Spanier zog sich allerdings eine Corona-Infektion zu und musste die Session absagen. 

"Als die Veranstalter dann herausgefunden haben, dass ich den Platz trotzdem nutzen und mit einem weniger bekannten Spieler trainieren möchte, haben sie gesagt, dass mir der Zugang nicht gewährt wird, weil ich ein Niemand bin. Es ist schwer zu glauben, aber sie sehen den Platz lieber leer als mit ein paar Nobodys drauf", ärgerte sich der Australier. 

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