Der THW Kiel schickt sich an, zum 23. Mal in seiner Vereinsgeschichte Deutscher Handball-Meister zu werden. Am drittletzten Bundesliga-Spieltag wartet dabei allerdings noch einmal ein echter Stolperstein auf die Zebras.
Der Spitzenreiter, der ohne eigene Patzer nicht mehr vom ersten Tabellenplatz zu verdrängen ist, reist am Sonntag nach Nordrhein-Westfalen, wo im PSD Bank Dome ab 14 Uhr der Bergische HC auf die Kieler wartet.
Der BHC spielt eine extrem stabile Saison, fuhr in der laufenden Spielzeit 2022/2023 bereits neun Heimsiege ein. Unter anderem wurde jüngst auch European-League-Sieger Füchse Berlin auf heimischem Parkett mit 34:30 bezwungen.
Warum der THW Kiel trotzdem mit sehr breiter Brust gegen die Löwen antreten dürfte, gibt es hier nachzulesen:
- Der BHC verlor seit der Vereinsgründung 2006 alle 18 HBL-Partien gegen Kiel und warf dabei im Schnitt über sieben Tore weniger als die Zebras.
- Am 11. November 2021 waren die Bergischen zum letzten Mal ganz nah dran, für eine Überraschung zu sorgen. Damals siegte Kiel zu Hause nur mit 24:23 (15:12).
- Vor 2006 hatte es acht Bundesliga-Partien zwischen Kiel und einem Vorgängerverein des BHC gegeben, von denen der THW sieben gewann. Der BSV Solingen 98 konnte die Norddeutschen jedoch in der Saison 1967/68 einmal bezwingen (12:11).
- Gegen keinen anderen Verein verlor der BHC in der Bundesliga so oft, kassierte so viele Gegentore (735, im Schnitt über 28 pro Partie) und holte so wenige Punkte wie gegen Kiel.
- Im Hinspiel hatte Kiel in der Wunderino-Arena überhaupt keine Probleme mit den Löwen, siegte ungefährdet mit 35:29 (17:13). Schon nach 38 Minuten hatte es 24:16 für den THW gestanden, danach brachte er den Vorsprung sicher über die Runden.
- Mit einem Auswärtssieg bleibt der THW weiterhin voll auf Kurs in Richtung Meisterschaft. Mit 26:4 Zählern sind die Zebras in fremden Hallen ohnehin das Maß aller Dinge in der Handball-Bundesliga.
- Tomas Mrkva wechselte im Sommer 2022 die Seiten und steht fortan beim THW zwischen den Pfosten. Der Tscheche hatte drei Jahre lang das Tor beim BHC gehütet.
- Patrick Wiencek lief als 18-Jähriger 2007/08 für den Bergischen HC auf – damals in der 2. Liga Süd.
- Hendrik Pekeler ging 2010 mit 19 Jahren vom THW zum Bergischen HC, mit dem er 2011 den BL-Aufstieg schaffte und für den er noch eine Saison im Oberhaus auf der Platte stand, ehe er 2012 nach Lemgo ging.
- An den letzten beiden HBL-Spieltagen geht es für den THW Kiel dann noch gegen die vermeintlich schwächeren Kontrahenten HSG Wetzlar (7. Juni) und Frisch Auf! Göppingen (11. Juni).