Trotz gewonnener Meisterschaft trennte sich der FC Bayern nach dem Saisonfinale von Sportvorstand Hasan Salihamidzic und Vorstandsboss Oliver Kahn. Lothar Matthäus kann die Entscheidung der Führungsetage nachvollziehen. Außerdem schoss der Rekordnationalspieler scharf gegen die Stars der Münchner.
"Es war seit Wochen ein offenes Geheimnis, dass die Zeit von Oliver Kahn und wohl auch Hasan Salihamidzic zu Ende gehen würde", schrieb Matthäus in seiner "Sky"-Kolumne.
Vom Zeitpunkt der Bekanntgabe der Trennung war der 62-Jährige zwar überrascht, dennoch betonte er: "Der FC Bayern ist ein Unternehmen mit Milliarden-Umsatz und in einem solchen ist es gängige Praxis, dass die Mitarbeiter vor allem in der Führungsebene in dem Moment das Unternehmen verlassen müssen, wenn ihre Vorgesetzten der Meinung sind, dass es keinen Sinn mehr macht. Da heißt es innerhalb von fünf Minuten: Das war es, pack deine Sachen, lass alles hier, was dir nicht gehört und alles Gute."
Matthäus schießt gegen Stars des FC Bayern
Doch gerade bei Kahn vermutet Matthäus interne Reibereien. "Irgendwas muss vorgefallen sein, denn sonst hätten die Aufsichtsräte Oliver nicht seines Amtes enthoben und ihm somit die Reise nach Köln verwehrt. Sie konnten sich nicht auf ein einvernehmliches Ende einigen", schrieb der Ex-Profi.
Präsident Herbert Hainer sei es zu riskant gewesen, Kahn "öffentlich als Bayern-Vertreter ins Stadion zu lassen".
An Salihamidzic kritisierte Matthäus vor allem die "nicht ideale" Kaderzusammenstellung. "Vor allem, was den Charakter der Spieler angeht. Das sieht man allein schon daran, dass einige inmitten der Meisterfeier abhauen. Eine absolute Frechheit", polterte der TV-Experte.
Matthäus rät Eberl von Wechsel zum FC Bayern ab
Als mögliche Salihamidzic-Nachfolger nennt Matthäus Max Eberl, Markus Krösche und Fredi Bobic. Dem Ex-Gladbach-Manager, der aktuell bei RB Leipzig tätig ist, riet er aber von einem Wechsel nach München ab.
"Auch wenn sie mit Max Eberl ein erstes Gespräch geführt haben, so bin ich der Meinung, dass Max das auf keinen Fall machen kann. Denn dann ist er in der Fußballbranche bei so ziemlich jedem unten durch", hob Matthäus hervor und ergänzte: "Sollte er jetzt nach nur wenigen Monaten RB verlassen, um zu Bayern zu gehen, dann könnte ich alle verstehen, die ihn dafür kritisieren. Das kann er nicht bringen."
Zu Krösche schrieb Matthäus: "Markus Krösche habe ich als Namen reingeworfen, weil er einen super Job macht und ein richtig guter Typ ist." Bobic sei zwar grundsätzlich ein interessanter Kandidat, "dessen Ruf in Berlin aber gelitten hat".