Drei Punkte fehlten dem FC Schalke 04 am Saisonende der Fußball-Bundesliga auf den FC Augsburg, der als Tabellen-15. über den Klassenerhalt jubeln durfte. Zähler, die vor allem in der Hinrunde liegengelassen wurden.
Bis zur Entlassung von Frank Kramer als Cheftrainer beim FC Schalke hatte der damalige Aufsteiger aus den ersten zehn Spielen nur einen Sieg geholt und hatte von Beginn seinen festen Platz im unteren Tabellendrittel sicher.
Vor allem die Spielweise in den ersten Monaten nach dem Wiederaufstieg hatte viele S04-Anhänger dabei mächtig verärgert. Wie auch Vereinslegende Rüdiger Abramczik.
"Der Trainer, den wir da am Anfang hatten, das war eine Katastrophe", fand der 67-Jährige im "Fußball Legenden Talk" auf YouTube klare Worte für Frank Kramer, der nach sechs Zählern aus zehn Spieltagen vorzeitig seinen Hut nehmen musste.
Für Abramczik sei es bis heute unverständlich, warum Kramer überhaupt auf Schalke als Cheftrainer installiert wurde. Wichtige Entscheider und Figuren im Klub wie Peter Knäbel, Rouven Schröder und Mike Büskens kannten den Übungsleiter, der in der Vorsaison mit Arminia Bielefeld aus der Bundesliga abgestiegen war, bereits aus gemeinsamen Vergangenheiten bei unterschiedlichen Klubs.
Abramczik über Kramer: "Der passte hier gar nicht hin"
"Und trotzdem hat man ihn dann verpflichtet. Das irritiert mich immer ein bisschen. Ich glaube, wenn ich mit Bielefeld absteige und auch Unruhe in Bielefeld war, dann passe ich hier nicht hin", so der Ex-Nationalspieler, der für den FC Schalke selbst in den 1970er- und 1980er-Jahren auf Torejagd ging.
"Wir müssen einen Trainer haben, der hierhin passt, und der passte hier gar nicht hin. Deswegen haben wir meiner Ansicht nach in der Hinrunde katastrophal gespielt und deshalb auch nur sechs Punkte (unter Frank Kramer, Anm. d. Red.) geholt. Es war einfach zu wenig in der Hinserie."
Die zweite Saisonhälfte unter dem neuen Cheftrainer sei mit Platz acht in der Rückrunden-Tabelle dann "natürlich super" verlaufen, so Abramczik. Letztlich war die Hypothek aus dem Herbst 2022 aber zu groß gewesen, um doch noch den Klassenerhalt schaffen zu können.