Uli Hoeneß hat mit Aussagen zur Entlassung von Vorstand Oliver Kahn und Sportvorstand Hasan Salihamidzic überrascht. Demnach wäre das Duo auch bei maximalem Erfolg heute nicht mehr in der Verantwortung.
Was wäre, wenn ... die altbekannte Frage treibt dieser Tage auch den ein oder anderen Fan des FC Bayern und vermutlich wohl auch den am Wochenende geschassten Vereinsboss Oliver Kahn sowie den ebenfalls entlassenen Sportchef Hasan Salihamidzic um.
Was also wäre passiert, wenn der durch das Führungs-Duo verantwortete Plan aufgegangen wäre, die Entlassung von Julian Nagelsmann Ende März Früchte getragen und die Münchner unter Neu-Coach Thomas Tuchel möglicherweise sogar das Triple aus Meisterschaft, DFB-Pokal-Sieg und Champions-League-Triumph geholt hätten?
Laut dem Ehrenpräsidenten Uli Hoeneß hätte auch das alles angeblich nichts an der Trennung vom Duo geändert. "Wir hätten auch bei drei Titeln so gehandelt, die Entscheidung musste so getroffen werden", sagte Hoeneß zwei Tage nach dem Meisterschaftsgewinn dem "kicker".
Dass Kahn und Salihamidzic bei maximalem Erfolg hätten gehen müssen, darf zumindest bezweifelt werden. Insbesondere Letztgenannter galt immer als ganz besonderer Schützling von Hoeneß. Gleich mehrfach hatte sich der 71-Jährige in der Vergangenheit vor Salihamidzic gestellt. Umso überraschender nun Hoeneß' deutliche Worte.
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Zumal es vor dem Saisonfinale beim 1. FC Köln noch in Medienberichten über Salihamidzic geheißen hatte, dass dieser noch einigermaßen fest im Sattel saß - anders als Kahn, der ohnehin als angezählt galt.
Am Ende entschloss man sich aber offenbar dennoch für einen Kahlschlag und ließ auch den Sportvorstand gehen. Hierfür wurde extra noch vor dem letzten Spieltag eine außerordentliche Aufsichtsratssitzung anberaumt, um Kahn und Salihamizdic von ihren Aufgaben zu entbinden.
Anders als der geschasste Vorstandsboss durfte Salihamidzic allerdings immerhin noch mit nach Köln reisen und dort den überraschenden Titelgewinn feiern.