Nach der Entlassung von Vorstandsboss Oliver Kahn und Sportvorstand Hasan Salihamidzic muss der FC Bayern schnell das Entscheidungsvakuum füllen, denn der Kader für die kommende Saison will zusammengestellt werden. Während der Kahn-Nachfolger in Jan-Christian Dreesen bereits gefunden ist, hat Ehrenpräsident Uli Hoeneß nun Einblick in die Suche nach einem neuen Sportchef gegeben.
Die kommenden anderthalb Wochen werden entscheidend für den FC Bayern, das hat der langjährige Manager, Präsident und heutige Ehrentitelträger Uli Hoeneß nun dem "kicker" verraten. Deshalb kann Thomas Tuchel auch derzeit nicht in den Urlaub fahren. Acht bis zehn Tage will Hoeneß den Cheftrainer an der Säbener Straße präsent haben, um die Weichen für die Saison 2023/24 zu stellen.
Tuchel selbst hatte schon nach dem Saisonfinale verraten, dass er "da sein" müsse, um "Verantwortung zu übernehmen". Er sei aufgefordert, seine Meinung zu sagen. "Weil ich Verantwortung für die sportliche Weiterentwicklung der Mannschaft habe", so Tuchel. Entspannung ist nach der Hoeneß-Aufforderung also erst Mitte Juni möglich.
Doch wer plant zusammen mit Tuchel und Hoeneß eigentlich den Kader für den Angriff auf den zwölften Meistertitel in Folge? Nach dem Aus von Hasan Salihamidzic gibt es noch keinen Nachfolger. Und das könnte durchaus länger so bleiben.
Denn wie Hoeneß dem Fachmagazin weiter verriet, gibt es keine wirkliche Eile beim deutschen Rekordmeister. Vorerst will man genau abwägen und sich Zeit lassen. Eine Deadline nannte der 71-Jährige aber dann doch: Bis Weihnachten soll ein neuer Sportchef da sein.
Für Kahn hatte schnell der bisherige Finanzchef Jan-Christian Dreesen übernommen. Er "kennt den Verein in- und auswendig, ein neuer Mann hätte sich erst wieder ein halbes Jahr einarbeiten müssen", erklärte Hoeneß.
Hoeneß: Salihamidzic hätte FC Bayern so oder so verlassen müssen
Zusammen mit ihm, Präsident Herbert Hainer und dem früheren Vorstandsvorsitzenden Karl-Heinz Rummenigge, den die Bayern in den Aufsichtsrat holen und zudem als Berater engagieren wollen, soll der neue Sportvorstand gesucht, derzeit aber mit Priorität vorerst der Kader zusammengebaut werden. Unter Mithilfe von Tuchel.
Mehr dazu: Nächstes Personalbeben beim FC Bayern?
Während rund um die Mannschaft noch einige Personalfragen offen sind, beispielsweise, wer als neuer Mittelstürmer kommen soll oder wie es für Spieler wie Alphonso Davies oder Lucas Hernández weitergeht, lässt man sich in der Sportchef-Suche nicht nur Zeit, sondern bleibt auch gegenüber verschiedenen Lösungen offen.
Demnach wollen sich die Bosse nicht auf ein bestimmtes Profil festlegen lassen. Heißt: Der Neue muss nicht unbedingt Bayern-Vergangenheit haben, kann erfahren aber auch noch frisch im Geschäft sein. Zuletzt waren zahlreiche Namen rund um die Säbener Straße genannt worden.
Leipzig-Sportchef Max Eberl, Frankfurt-Manager Markus Krösche, der frühere Technische Direktor Michael Reschke sowie die früheren Profis Bastian Schweinsteiger, Arjen Robben oder auch Philipp Lahm. Ob einer von ihnen Salihamidzic-Ersatz wird? Offen!