Im Titel-Rennen gegen Borussia Dortmund hat der FC Bayern vor dem letzten Spieltag nur noch Außenseiterchancen. Für den Niedergang der letzten Wochen macht der frühere Münchner und BVB-Profi Thomas Helmer auch Trainer Thomas Tuchel verantwortlich.
"Ich fand es zuerst fast schon beruhigend menschlich, dass die Mannschaft auch unter ihm nicht sofort besser gespielt hat. Aber dass er sich jetzt so präsentiert und seine Ratlosigkeit derart zur Schau stellt, wie das nach den Niederlagen gegen Mainz und nun gegen Leipzig der Fall war - das empfinde ich dann wieder als sehr unglücklich", erklärte Helmer im Interview mit der "Augsburger Allgemeinen".
Im März hatte Tuchel den FC Bayern auf Platz zwei liegend von Julian Nagelsmann übernommen. Ein Aufschwung ist seither ausgeblieben, wofür der neue Übungsleiter keine Erklärung zu finden scheint.
"Es ist nicht gut, wenn ein Trainer sagt, dass er nicht mehr weiter weiß", monierte Helmer: "Dass er sich das denkt, ist eine andere Sache. Er ist schließlich ebenso ein Teil der Mannschaft. Eigentlich sollte er sich vor sein Team stellen."
Thomas Helmer sieht "eklatante Fehler" beim FC Bayern
Warum der FC Bayern in der Rückserie derart ins Straucheln geraten ist, kann sich Helmer, der von 1992 bis 1999 in München gespielt hatte, allerdings auch nicht erklären.
"Wenn man sich an manche Spiele aus der Hinrunde erinnert – an die furiosen Siege gegen Frankfurt oder Leipzig – dann dachte man, man kann die Saison schon abpfeifen. Und wenn ich jetzt sehe, was für eklatante Fehler die Bayern gegen Leipzig gemacht haben, kann man kaum glauben, dass es sich hier um die gleiche Mannschaft handelt", so der 58-Jährige.
Dem FC Bayern droht die erste titellose Saison seit 2011/2012. Sollte Tabellenführer BVB sein Heimspiel gegen den FSV Mainz 05 am Samstag (15:30 Uhr) gewinnen, wäre die Münchner Meisterserie Geschichte.