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Zeitenwende bei der DFL

Warum der Bundesliga die Spaltung droht

25. Mai 2023 14:22
BVB-Boss Watzke ist auch Chef bei der DFL
BVB-Boss Watzke ist auch Chef bei der DFL
Foto: © IMAGO/Revierfoto

Der gescheiterte Investoren-Einstieg bei der DFL hat weitreichende Folgen. Hinter der Zukunft des Ligaverbands stehen große Fragezeichen.

Der smarte Ex-Boss hatte es natürlich schon vorher gewusst. Er habe "diese Entscheidung erwartet", kommentierte Christian Seifert den geplatzten Milliardendeal der Deutschen Fußball Liga (DFL) - und prophezeite weitreichende Folgen für den Profifußball. Tatsächlich könnte der gescheiterte Investoren-Einstieg eine Zeitenwende beim Ligaverband einläuten. Die Rebellion gegen die Branchenführer war erst der Anfang, es droht der große Knall.

Die Liga ist gespalten wie nie zuvor, die Interessen liegen meilenweit auseinander. Die Kleinen lassen sich nicht mehr von den Großen einschüchtern, der künftige DFL-Boss muss ein Pulverfass hüten - die Explosionsgefahr steigt fast minütlich. Schon bei der bevorstehenden Ausschreibung der Medienrechte für den Zyklus ab der Saison 2025/26 könnte der ganze Laden in die Luft fliegen, ein Ende der DFL in ihrer jetzigen Form erscheint mittlerweile als wahrscheinliches Szenario.

Seifert sieht das kommen und legte den Klubs ans Herz, die Struktur der DFL "zu hinterfragen". Für sanfte Veränderungen könnte es allerdings zu spät sein, wenn die Topklubs um Bayern München und Borussia Dortmund harte Fakten schaffen.

Dreht der BVB-Boss den kleinen Klubs den Hahn ab?

In seinem Zorn auf die Investoren-Gegner um den 1. FC Köln, den VfB Stuttgart und Schalke 04 ließ BVB-Boss Hans-Joachim Watzke durchblicken, dass er die Verweigerer des geplatzten Zwei-Milliarden-Deals nicht weiter subventionieren will.

"Es soll mir in nächster Zeit keiner mit Solidar-Themen kommen. Wir haben zahlreiche Rechte in die Zentralvermarktung verlagert, um die Solidarität zu stärken. Meine Leute beim BVB haben mir ausgerechnet, was uns das kostet", sagte der DFL-Aufsichtsratsboss: "Wir haben der Liga die ausgestreckten Arme entgegen gereicht. Wenn das nicht erwünscht ist, werden sich die größeren Klubs darüber Gedanken machen, wie es weitergeht."

Weitergehen könnte es damit, dass der BVB und die Bayern ihre Medienrechte bei der Ausschreibung im kommenden Frühjahr selbst vermarkten - was dem Rest des Profifußballs einen Großteil seiner Einnahmen entziehen würde. Rechte ohne die Bayern und den BVB wären weit weniger Wert als die 1,3 Milliarden Euro, die es derzeit pro Saison aus dem In- und Ausland gibt.

Dieses Risiko sind die Investoren-Gegner aber bewusst eingegangen, denn sie streben - mit der Rückendeckung der Fangruppierungen - ohnehin nach der Revolution bei der Ausschüttung. "Aus unserer Sicht ist eine grundsätzliche Debatte über den Verteilungsmechanismus notwendig", sagte Schalkes Vorstandsboss Bernd Schröder: "Eine Verteilung, die sich zu stark am sportlichen Erfolg orientiert, führt nicht zu einer Maximierung der Attraktivität der Bundesliga."

Wer wird neuer DFL-Boss?

Wie es mit der Attraktivität der Liga zukünftig grundsätzlich bestellt ist, erscheint ohnehin die große Frage zu sein. Schließlich hatten die Ende Juni ausscheidenden Interimsbosse Axel Hellmann und Oliver Leki einen Investitionsbedarf in Höhe von zwei Milliarden Euro errechnet.

Auch wenn Kritiker diese Summe als zu hoch einschätzen und die Hälfte als ausreichend erachten, steht die Frage im Raum, woher das Geld für die anvisierte Digitalisierung der Klubs und den Aufbau einer DFL-Streamingplattform kommen soll. "Eine Verschuldung bis zur Halskrause mache ich nicht mit", kündigte Watzke bereits an.

Die Finanzierungsfrage, die unterschiedlichen Stoßrichtungen der international ambitionierten Vereine und der national orientierten Klubs, die Rechte-Ausschreibung, die Frage nach der Identität und Zukunftsvision der Liga - all diese Probleme erbt der neue Boss, der laut Watzke im Juli kommen soll.

Als Kandidaten für den schwierigen Job werden der scheidende Bayern-Finanzvorstand Jan-Christian Dreesen, der Super-League-Berater Bernd Reichart und der frühere Hoffenheimer Geschäftsführer Peter Görlich gehandelt. Egal, wer es wird - Vergnügungssteuer muss sicher keiner zahlen.


  • Fragen und Antworten zum DFL-Beben:

Was ist passiert?

Der Einstieg eines Investors bei der Deutschen Fußball Liga (DFL) ist gescheitert. Die notwendige Zweidrittel-Mehrheit unter den 36 Profiklubs wurde deutlich verfehlt. Nur 20 statt der nötigen 24 Vereine stimmten für das Geschäftsmodell, das zwei Milliarden Euro einbringen sollte. Die Skeptiker hielten nichts von dem Geschäft, da die Klubs 20 Jahre lang 12,5 Prozent ihrer Einnahmen an den Medienrechten - wohl über drei Milliarden Euro - an den Geldgeber abtreten sollten.

Was nun?

Nun stellt sich die Frage, woher das Geld für die anvisierte Digitalisierung der Klubs und den Aufbau einer DFL-Streamingplattform kommen soll. Dass Investitionsbedarf besteht, gestehen auch die Investoren-Gegner ein. "Eine Verschuldung bis zur Halskrause mache ich nicht mit", sagte DFL-Aufsichtsratsboss Hans-Joachim Watzke, der die Skeptiker nun in der Pflicht sieht.

Wer soll das Finanzproblem am Ende lösen?

Da die bisherigen Interimsbosse Axel Hellmann und Oliver Leki Ende Juni gehen, ist der zukünftige Chef gefordert. Als Kandidaten für den schwierigen Job werden der scheidende Bayern-Finanzvorstand Jan-Christian Dreesen, der Super-League-Berater Bernd Reichart und der frühere Hoffenheimer Geschäftsführer Peter Görlich gehandelt.

Muss sich der Neue "nur" darum kümmern?

Bei Weitem nicht. Im Grunde muss ihm die Quadratur des Kreises gelingen, denn die Liga ist gespalten wie nie zuvor, die Interessen liegen meilenweit auseinander. Die Finanzierungsfrage, die unterschiedlichen Stoßrichtungen der international ambitionierten Vereine und der national orientierten Klubs, die Ausschreibung der Medienrechte - all diese Probleme erbt der neue Boss.

Sind diese Aufgaben überhaupt zu meistern?

Eher nicht. Der gescheiterte Investoren-Einstieg könnte eine Zeitenwende beim Ligaverband einläuten. Ein Ende der DFL in ihrer jetzigen Form erscheint mittlerweile als wahrscheinliches Szenario.

Warum?

Weil die Hauptaufgabe der DFL darin besteht, den Klubs in ihrer Gesamtheit das Geld zu beschaffen - vor allem über den Verkauf der Medienrechte. Wenn sich die Vereine aber zukünftig selbst vermarkten oder keine Einigkeit über die Verteilung der Einnahmen erzielt werden kann, war es das mit der viel gepriesenen Solidargemeinschaft. Die DFL hat dann weitgehend ausgedient.

Was braucht der Profifußball?

Er bräuchte eine Identität. Dabei geht es in erster Linie darum, ob er im Milliardenspiel der europäischen Topligen mitmachen will oder sich auf den nationalen Wettbewerb mit einer wirtschaftlich gesunden und spannenden Liga konzentrieren will. Da die Interessen in diesem Bereich aber zu weit auseinandergehen, bleibt dieses Spannungsfeld erhalten.

Wo könnte die Lösung liegen?

Tatsächlich würde ein Abwandern der Topklubs in eine Super League für Hygiene sorgen. Gegen den Willen der Fans würde sich das aber niemand trauen. Zurück bliebe dann eine weitgehend bedeutungslose Bundesliga.

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