Noch vor wenigen Wochen hieß es, dass Campus-Chef Jochen Sauer den FC Bayern im Sommer verlassen könnte. Nun die Kehrtwende: Der 50-Jährige hat offenbar die Tendenz, zu verlängern. Pikant an den Spekulationen: Sauer wird als Nachfolger für den in die Kritik geratenen Sportchef Hasan Salihamidzic gehandelt.
Weil die erste komplett titellose Saison seit 2012 droht, schrillen beim FC Bayern alle Alarmglocken. Beim deutschen Fußball-Rekordmeister soll alles hinterfragt werden: allen voran die sportlich Verantwortlichen. Vorstandsboss Oliver Kahn und Sportchef Hasan Salihamidzic sind angezählt und stehen massiv in der Kritik.
Während es um Kahn bereits Gerüchte um eine mögliche interne Ablösung gibt, sitzt Salihamidzic dem Vernehmen noch noch etwas fester im Sattel. Ein möglicher Nachfolger für den Sportvorstand steht allerdings offenbar überraschend vor der Verlängerung: Jochen Sauer.
Noch Anfang April hieß es bei "Bild", dass Sauer, der seit sechs Jahren für den Nachwuchsbereich des FC Bayern verantwortlich ist, nicht in München verlängern wolle. Von einem neuen Job bei "Red&Gold Football" war die Rede. Das Unternehmen ist für den Los Angeles FC und den deutschen Rekordmeister tätig und soll die Entwicklung junger Talente fördern.
Doch nun die Kehrtwende! Wie die "Münchner Abendzeitung" erfahren hat, soll Sauer gar keine Ambitionen haben, den FC Bayern zu verlassen. Im Gegenteil: Seine Tendenz geht ganz klar dahin, seinen am Saisonende auslaufenden vertrag zu verlängern.

Pikant daran: Sauer wurde von "ran.de" unter der Woche als möglicher Nachfolger für den arg in die Kritik geratenen Salihamidzic ins Spiel gebracht. Laut dem Portal sei der 50-Jährige ein interner Nachfolgekandidat für den Sportchef, möglicherweise auch in etwas anderer Rolle, nämlich als Sportdirektor.
FC Bayern: Sauer ohne Profi-Erfahrung
Salihamidzic-Kollege Kahn könnte derweil durch den bisherigen Finanzvorstand Jan-Christian Dreesen ersetzt werden, wie es zuletzt hieß. Anders als Kahn und Salihamidzic haben allerdings weder Dreesen noch Sauer Erfahrungen als aktive Profi-Fußballer. Diese war unter Ex-Präsident Uli Hoeneß immer eine Voraussetzung für den Job.
Gleichzeitig gab es zuletzt Gerüchte darum, dass sowohl Hoeneß als auch der frühere Vorstandsvorsitzende Karl-Heinz Rummenigge im Falle einer Ablösung Kahns als Berater zum FC Bayern zurückkehren - und somit wohl mögliche Lücken bei Dreesen (und Sauer) füllen - könnten.
Sauer ist seit 2017 Chef des Nachwuchsleistungszentrums der Münchner. Sein Vertrag wurde zuletzt im Sommer 2020 verlängert. Vorher war Sauer unter anderem in verschiedenen Positionen bei Hertha BSC, dem VfL Wolfsburg und RB Salzburg aktiv.