Es läuft nicht beim Mercedes-Team. Vom Status als Maß der Dinge in der Formel 1 mussten sich die Silberpfeile seit 2021 Schritt für Schritt verabschieden. Vor kurzem blitzte der Rennstall mit einem Angebot an Star-Designer Adrian Newey ab. Das ist aber offenbar nicht der einzige Versuch, Red Bull gezielt zu schwächen.

Wie schnell kann Mercedes in der Formel 1 wieder um WM-Titel fahren? Diese Frage treibt den Rennstall um Rekordweltmeister Lewis Hamilton mehr denn je um. Erst vor wenigen Tagen wurde bekannt, dass Mercedes erfolglos um Red Bulls Star-Designer Adrian Newey warb. Jetzt geht das deutsch-britische Team offenbar einen Schritt weiter.

Wie die "Sportbild" erfahren haben will, zieht Mercedes sogar eine "Kopie des Autos des Erzrivalen Red Bull" in Betracht. Diese einst verpönte Vorgehensweise ist zwar längst Usus in der Königsklasse des Motorsports. Sie zeigt aber, dass die Verzweiflung bei den Silberpfeilen offenbar sehr groß ist.

Rächt sich Mercedes an Red Bull?

Ob hinter dieser Methode eine Art Retourkutsche steckt? Die aktuelle Dominanz von Red Bull in der Formel 1 ist schließlich auch darauf zurückzuführen, dass Anfang 2022 knapp 50 Ingenieure von Mercedes zum amtierenden Weltmeister-Team wechselten - angeführt von Ben Hodgkinson, der jetzt als Technischer Direktor für die Motorenpower bei Red Bull sorgt.

Mercedes gewann zuletzt 2021 die Konstrukteurswertung. Der Fahrertitel ging damals knapp an Red-Bull-Pilot Max Verstappen, der beim Saisonfinale in Abu Dhabi in der letzten Runde an Hamilton vorbeizog.

Die Formel-1-Saison 2022 wurde für Mercedes zu einer großen Enttäuschung. George Russell wurde Vierter in der Fahrerwertung und holte in Brasilien den einzigen Sieg für die Silberpfeile. Hamilton, der zwischen 2014 und 2020 sechs Titel gewonnen hatte, schloss zum ersten Mal in seiner Karriere eine Saison ohne Sieg und Pole Position ab und wurde WM-Sechster. In der Konstrukteurs-WM fiel Mercedes hinter Red Bull und Ferrari zurück.

Auch in der laufenden Saison hinkt Mercedes den eigenen Ansprüchen hinterher. Nach fünf Rennen hat Hamilton bereits 69 Punkte Rückstand auf WM-Primus Verstappen. Beim dritten Rennen in Australien holte der siebenfache Champion als Zweiter den bislang einzigen Podestplatz der Silbernen.