Eigentlich hätte die Saison 2022/23 für die junge Französin Coralie Langel zum großen Startschuss zu einer erfolgreichen Biathlon-Weltcup-Karriere werden sollen. Gesundheitliche Probleme bremsten die 21-Jährige jedoch aus. Nun wurde sie von den Verantwortlichen aussortiert. Den Anschluss will sie im Alleingang wiederherstellen.
Im Frühjahr 2022 war die Welt für Coralie Langel noch in Ordnung. Damals blickte die Französin auf eine durchaus erfolgreiche Debütsaison im IBU-Cup zurück, wo sie insgesamt drei Top-10-Ergebnisse einfuhr.
Die Belohnung folgte umgehend mit der Nominierung in den französischen B-Kader, dem Sprungbrett in den Weltcup.
Diese große Chance konnte die heute 21-Jährige jedoch nie wahrnehmen. Im Herbst wurde sie zunächst von Migräne-Attacken heimgesucht. Die Folge war ein schwerwiegender Formverlust. Einhergehend damit sei sie mental "komplett explodiert", schilderte Langel dem "Nordic Magazine" im April.
Nachdem sie anschließend die gesamte Saison 2022/23 verpasste, gab es vor wenigen Wochen den nächsten Nackenschlag, als sie vom französischen Verband ausgebootet und nicht für das kommende Jahr berücksichtigt wurde. Eine herbe Enttäuschung, die Langel so aber nicht hinnehmen möchte.
"Ich werde es hier nicht beenden", gab sie sich nun im Interview mit dem "Nordic Magazine" kämpferisch. Die einjährige Pause vom Biathlon-Sport habe sie "wiederbelebt", versicherte die 21-Jährige: "Es war natürlich hart, aber ich muss mich jetzt einfach wieder aufbauen. Diese Erfahrung war eine gute Lehrstunde und ich werde sie als Sprungbrett nutzen."
Ausbootung vom Biathlonverband nicht überraschend
Dass sie vom französischen Verband aussortiert wurde, habe sie erwartet, meinte Langel: "Weil einfach zu viele Faktoren gegen meine Wiederaufnahme ins Team gesprochen haben."
Um den Anschluss wiederherzustellen, entschied sich die Nachwuchs-Biathletin zu einem ungewöhnlichen und durchaus riskanten Schritt. Denn wie sie weiter erklärte, wird sie sich aber sofort auf eigene Faust auf die Saison 2023/24 vorbereiten, ohne direkte Verbandsunterstützung.
"Ich habe mich dazu entschieden, mein eigenes Projekt zu verfolgen und alles zu nutzen, was ich in den letzten Jahren gelernt habe. Das wird es mir ermöglichen, noch mehr auf meinen Körper zu achten", begründete sie ihre Entscheidung. In ihrem Bekannten- und Freundeskreis habe sie viele Sportler, ergänzte Langel: "Deswegen bin ich davon überzeugt, dass ich gute Trainingspartner haben werde."