Dürfen Athletinnen und Athleten aus Russland auf eine zeitnahe Rückkehr in den Biathlon-Weltcup und eine Teilnahme an den Olympischen Winterspielen 2026 hoffen? Ein russischer Experte hat dazu eine klare Meinung.
"Ich bin pessimistisch und sicher, dass wir weiter nur in Russland antreten können, mindestens in der kommenden Saison, wenn nicht sogar noch für mehrere Jahre", schrieb der Reporter Dmitry Guberniev in einer Kolumne für die staatliche Nachrichtenagentur "RIA Novoti".
Guberniev, der als Unterstützer von Machthaber Vladimir Putin sowie des Angriffskriegs gegen die Ukraine gilt, führte aus: "Die IBU wird die letzte Organisation sein, die unsere Sportler wieder zulässt. Hinzu kommt, dass Biathlon ein Sport ist, der wegen des Schießens eine militärische Komponente hat. Waffen und Munition mit in andere Länder zu nehmen, wäre schwierig."
Zudem verwies Guberniev auf die geplanten Weltcup-Rennen im US-amerikanischen Soldier Hollow im kommenden Winter. "Dort werden wir natürlich nicht antreten", so der Biathlon-Reporter.
"Die Chance auf eine Rückkehr liegt bei 0,1 Prozent, wenn nicht sogar bei 0,001 Prozent", urteilte Guberniev. Ein Ende der Sanktionen gegen Russland sei "nicht in Sicht".
"Keine Chance" auf Olympia-Teilnahme für Russlands Biathlon-Stars?
Auch für die Olympischen Winterspiele 2026 in Mailand und Cortina d'Ampezzo sieht Guberniev schwarz.
Russische Biathletinnen und Biathleten hätten "keine Chance" auf eine Teilnahme, so der 48-Jährige. "Die IOC-Kriterien sind unter den derzeitigen Gegebenheiten absolut unmöglich zu erfüllen."
Es sei "eine Schande, dass einige Athleten ihre besten Jahre in Isolation verbringen", kritisierte Guberniev. "Man stelle sich nur beispielsweise Eduard Latypov im Weltcup vor."
Der 29-Jährige hatte 2022 bei den Winterspielen in Peking drei Bronze-Medaillen gewonnen. Zudem belegte er trotz des Ausschlusses im Frühjahr den 26. Rang im Gesamtweltcup 2021/2022.
