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Schach-WM
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"Von außen betrachtet sieht es nach Drama aus"

"Drama" für Liren? Insider schätzt Ausmaß des Leaks ein

26. April 2023 13:28
Kämpft um den WM-Titel: Schach-Großmeister Ding Liren
Kämpft um den WM-Titel: Schach-Großmeister Ding Liren
Foto: © IMAGO/Grigory Sysoev

Ein brisanter Leak hat im Rahmen der diesjährigen Schach-WM in Astana für gewaltige Aufregung gesorgt. Wie enthüllt wurde, hat sich Ding Liren in öffentlich einsehbaren Online-Partien auf das Großereignis vorbereitet, zahlreiche Experten übten anschließend Kritik am Chinesen. Der russische Großmeister Daniil Dubov sieht die Enthüllungen derweil gelassen.

"Ich würde das Ausmaß des Ereignisses nicht überbewerten", entgegnete Daniil Dubov, russischer Großmeister und Trainingspartner von Magnus Carlsen bei dessen letzter Titelverteidigung im Gespräch mit "Championat" auf die Frage, wie schwerwiegend der Fehler von Ding Liren gewesen sein könnte. Immerhin hatte der 30-Jährige seinem Gegner Jan Nepomnjaschtschi dadurch Tür und Tor geöffnet, sich auf dessen Spielweise vorzubereiten.

Dubov, der bei der diesjährigen WM als FIDE-Kommentator mitwirkt, hob hervor: "Von außen betrachtet sieht es nach Drama aus, aber für die Profis macht es kaum einen Unterschied. Deshalb glaube ich nicht, dass es sich um ein spezielles Leak handelt, denn es ergibt keinen Sinn."

Dubov über Carlsen-Match: "Global gesehen hat sich nichts geändert"

Nepomnjaschtschis Team werde sich "nicht voller Panik hinsetzen und alle 70 Spiele Tag und Nacht analysieren", gab sich der 27-Jährige überzeugt.

Dubov bekannte, dass ihm selbst ein ähnlicher Vorfall widerfahren sei, als er einst Schach-Superstar Magnus Carlsen während seiner Partie gegen den US-Amerikaner Fabiano Caruana geholfen habe. "Irgendwo tauchte ein Video auf, in dem der Name der Dateien mit den Partien hervorgehoben war, die der Amerikaner analysierte. Und nun? Wir sind davon ausgegangen, dass sie diese Stellungen beobachten. Wir haben es herausgefunden, aber global gesehen hat sich nichts geändert", schilderte der Schach-Profi.

Dass Daniil Dubov derweil künftig mit seinem russischen Landsmann Jan Nepomnjaschtschi zusammenarbeitet, sei derzeit ausgeschlossen. "Es gibt so etwas wie Berufsethik", sagte er mit Verweis auf seine Zusammenarbeit mit Magnus Carlsen.

Russland
Jan Nepomnjaschtschi
J. Nepomnjaschtschi
7.0
China
Ding Liren
D. Liren
7.0
So, 30.04.
Beendet

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