Kurz vor dem Ende der Skisprung-Saison waren die familiären Sorgen bei Überflieger Dawid Kubacki nicht mehr auszuhalten. Seine Frau hatte schwere Herzprobleme, der Skispringer beendete daher vorzeitig seine Saison. Auch für Konkurrent Halvor Egner Granerud war dies keine einfache Zeit.
Wegen schwerer gesundheitlicher Probleme seiner Ehefrau Marta hat sich Dawid Kubacki entschieden, die letzten Wettkämpfe im Skisprung-Weltcup auszusetzen. Mitte März war Marta Kubacki wegen kardiologischer Probleme in eine Klinik in Zabrze eingeliefert worden, die Ärzte kämpften zwischenzeitlich um ihr Leben.
Mittlerweile konnte der 33-Jährige leichte Entwarnung geben, seine Ehefrau könne nun mit der Reha beginnen. Langsam aber sicher kann sich Alltag im Familienleben einspielen, erst Anfang Januar war Kubackis zweites Kind Maja geboren worden.
Spurlos ist das Ganze auch beim Norweger Halvor Egner Granerud nicht vorbeigegangen, der letztlich zum zweiten Mal den Gesamtweltcup gewinnen konnte - auch, weil Dawid Kubacki, der am Ende Vierter wurde, nicht mehr bis zum Ende um die Punkte kämpfte. "An dem Tag, an dem er zurücktrat, habe ich ihm eine Nachricht geschickt und viel Glück gewünscht", berichtete der 26-Jährige dem "Dagbladet".
Lanisek-Geste war "großartig"
"Es ist schrecklich zu hören, dass jemand, den man kennt, in eine solche Situation gerät. Wenn so etwas passiert, wird der Sport ziemlich unbedeutend. Es war eine unangenehme Zeit. Es ist beängstigend zu hören, wenn gesunde Menschen im Alter von um die 30 Jahren plötzlich erkranken", führte Granerud fort.
Daher sei auch die Geste von seinem Skisprung-Konkurrenten Anze Lanisek "großartig" gewesen. Der Slowene hatte Kubacki bei der Siegerehrung in Planica auf die Bühne geholt, indem er ein Papp-Plakat mit dem Polen in der Hand hielt.
Halvor Egner Granerud will indes nun die Zeit zur Entspannung nutzen und "in den Urlaub nach Mauritius" fliegen: "Ich war seit 2019 nicht mehr im Urlaub, also denke ich, dass ich mir das verdient habe." Dann will er wieder mit dem Training beginnen und den Gesamtweltcup verteidigen.