Mit einem respektablen achten Platz hat Debütant Pascal Brendel aus Wetzlar die Kunstturn-Europameisterschaften in Antalya abgeschlossen. Den Titel holte sich Adem Asil aus der Türkei.

Erst ein Lächeln, dann ein kurzes Tänzchen mit Chefcoach Valeri Belenki: Debütant Pascal Brendel ist bei den Kunstturn-Europameisterschaften in Antalya überraschend aus dem Schatten des verletzt fehlenden Olympia-Zweiten Lukas Dauser getreten.

Der 19-Jährige bestätigte im Mehrkampf-Finale Rang sechs aus der Qualifikation und beendete den Wettkampf mit einem respektablen achten Platz.

Den Titel sicherte sich in der Antalya Sports Hall Lokalmatador Adem Asil. Als Mitfavorit an die Geräte gegangen holte der 24 Jahre alte Weltmeister an den Ringen den ersten europäischen Mehrkampf-Titel für die Türkei und verwies dabei Jake Jarman aus Großbritannien und den Ukrainer Ilja Kowtun auf die Plätze zwei und drei.

An den Ringen fehlt Kunstturn-Talent Brendel noch die Kraft

Wie schon am Dienstag in der Vorrunde kam Brendel, Fachoberschüler aus Wetzlar, ohne Sturz über alle sechs Geräte. Nur kleine Unsicherheiten verhinderten eine noch bessere Platzierung des deutschen Pauschenpferd-Meisters, der im November vergangenen Jahres wegen zweier Corona-Fälle für die Weltmeisterschaften in Liverpool nachnominiert worden war und dort nur eine Nebenrolle spielte.

Boden, Pauschenpferd, Sprung und Barren liegen solide für Brendel. An den Ringen fehlt dem Nachwuchsturner noch die Kraft. Haltungsfehler schlichen sich an diesem Gerät ein, zwischenzeitlich fiel der von seinem Vater Matthias betreute Hesse bis auf Rang 16 zurück. Aber Brendel fing sich wieder und leistete sich auch am Reck keinen Patzer.

In der nur spärlich gefüllten Arena an der türkischen Riviera bejubelten die deutschen Teamkollegen den erneut starken Auftritt Brendels. "Da wurde ein Star geboren", hatte Bundestrainer Belenki schon nach dem EM-Einstand des Fachoberschülers euphorisch geäußert.

Die europäischen Titelkämpfe werden am Freitag (15:00 Uhr/MESZ) mit der Mehrkampf-Entscheidung bei den Frauen fortgesetzt. Für den deutschen Turner-Bund (DTB) geht Vierkampf-Meisterin Sarah Voss aus Köln an die Geräte.