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"Problem war nicht, dass sie gescheitert ist"

Valieva-Trainerin Tutberidze rechtfertigt Olympia-Skandal

31. März 2023 14:05
Eteri Tutberidze und Eiskunstlauf-Superstar Kamila Valieva bei den Olympischen Spielen
Eteri Tutberidze und Eiskunstlauf-Superstar Kamila Valieva bei den Olympischen Spielen
Foto: © via www.imago-images.de

Bei den Olympischen Spielen 2022 in Peking sorgte Eiskunstlauf-Trainerin Eteri Tutberidze für einen handfesten Skandal, als sie die damals erst 15-jährige Kamila Valieva vor der Weltöffentlichkeit nach einer völlig missglückten Kür zusammenstauchte. Reue zeigt die 49-Jährige bis heute nicht. Im Gegenteil. 

Die Szenen gingen um die Welt und lösten Entsetzen aus: Weil Eiskunstlauf-Wunderkind Kamila Valieva in der olympischen Kür von Peking nicht die Leistung ablieferte, die ihre Trainerin Eteri Tutberidze von ihr erwartete, wurde die Teenagerin im Moment ihrer schwersten Niederlage vor einem Millionenpublikum zurechtgewiesen. 

Statt ihren Schützling zu trösten, machte Tutberidze der damals erst 15-Jährigen Vorwürfe. "Warum hast du aufgehört zu kämpfen?", sagte die 49-Jährige zu der in Tränen aufgelösten Valieva, die nach mehreren Stürzen wie ein Häufchen Elend auf der Bank saß und auf das Urteil der Punktrichter wartete.

Skandaltrainerin rechtfertigt Valieva-Standpauke

Das skandalöse Verhalten der Trainerin wurde anschließend scharf kritisiert. Sogar IOC-Präsident Thomas Bach schaltete sich ein und ging Tutberidze direkt an. Die will von einem Fehlverhalten ihrerseits aber bis heute nichts wissen. Im Gespräch mit der Sportzeitung "L'Équipe" rechtfertigte Tutberidze ihr Verhalten sogar. 

"Man kann niemanden umarmen, der nicht umarmt werden will. Das Problem war nicht, dass sie gescheitert ist. Das Problem war, dass sie aufgegeben hat. Wir haben nicht das Recht, aufzugeben. Ich habe sie nur gefragt, warum sie nach dem zweiten Element aufgehört hat. Sie hat sich einfach geweigert, bis zum Schluss zu kämpfen", erklärte die Trainerin ihre Standpauke.

Die Olympischen Spiele seien "ein Traum" für jeden. "Und viele hätten alles geopfert, um ihren [Valievas] Platz zu bekommen", sagte die Trainerin. Daher könne sie so ein Verhalten wie von Valieva "nicht akzeptieren", meinte Tutberidze, die laut eigener Aussage nach dem Wettkampf noch lange mit der Teenagerin in der Kabine saß und über die Ereignisse sprach. 

Anschuldigungen gegen Valieva "sind beleidigend"

Dass sich sogar Thomas Bach nach dem Wettkampf einschaltete und die Trainerin öffentlich kritisierte, empfindet Tutberidze als Frechheit. "Die Anschuldigungen von Bach sind unfair. Ich erwarte eine Entschuldigung von ihm", sagte die Russin, die versicherte, "nicht herzlos" zu sein. 

Sorgen bereiten Tutberidze mit Blick auf die Zukunft von Valieva vor allem die Dopinguntersuchungen, die in einer vierjährigen Sperre münden könnten. "Das wäre das Ende ihrer Karriere", sagte die Trainerin, die ihren Schützling gegen die Anschuldigungen vehement verteidigte. "Meine Läuferinnen waren immer sauber. Diese Anschuldigungen sind beleidigend."

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