Mit 182 Punkten Vorsprung auf die Zweitplatziere Dorothea Wierer sicherte sich Julia Simon den Gesamtweltcupsieg bei den Biathlon-Damen. Durch ihre Favoritenrolle hatte die Französin aber auch mit hohen Erwartungshaltungen zu kämpfen.

"Die Weltmeisterschaft war sehr wichtig, ich kam mit dem gelben Trikot und stand sehr unter Druck", sagte Simon mit Blick auf die WM in Oberhof zu "biathlonworld.com".

Die 26-Jährige ergänzte: "Ich war mir nicht sicher, ob das gut war." Dennoch zieht sie ein positives WM-Fazit. In der Verfolgung holte Simon Gold, hinzu kommen zwei Bronze-Medaillen mit der Mixed-Staffel und im Massenstart.

Nach der WM konnte sich Simon wieder voll und ganz auf den Weltcup fokussieren. Der Gesamtsieg stand aber nie im Fokus. "Vor der Saison wollte ich einfach eine konstantere Leistung bringen und dachte nicht so sehr an die Gesamtwertung", betonte Simon und ergänzte: "Es war einfach schön, dieses Gelbe Trikot zu tragen, und ich habe einfach versucht, bei jedem Wettkampf mein Bestes zu geben."

Dabei habe Simon nur von Rennen zu Rennen gedacht. "Ich glaube, das Wichtigste war, am Schießstand mein Bestes zu geben und dort wirklich konzentriert zu sein. Mit meinem Liegendschießen bin ich sehr zufrieden", bilanzierte die 26-Jährige.

Nachdem Simon den Gesamtsieg klar gemacht hat, war ausgerechnet Lisa Vittozzi, eine ihrer größten Konkurrentinnen, eine der ersten Gratulantinnen.

Biathlon-Star Simon will "mental bereit" sein

"Sie hat mir einfach gratuliert und gesagt, dass ich es verdient habe - das war sehr nett von ihr, mir das zu sagen", schwärmte Simon: "Es war so nett, ich habe mich wirklich gefreut, dass sie da war. Es ist immer gut, einen Freund in der Nähe zu haben."

Auf die anstehende Pause in ihrer Heimat freut sich Simon ganz besonders. "Ich glaube, ich brauche Zeit für mich und sollte mich nach der Saison vielleicht etwas mehr ausruhen und erst wieder ins Training einsteigen, wenn ich bereit bin, vor allem mental", sagte die Silbermedaillengewinnern von Peking.