Mit dem Skifliegen in Planica endet die Saison 2022/23 für die Skispringer. Dort wird auch der Norweger Daniel-André Tande an den Start gehen, nachdem ihm an gleicher Stelle ein Sturz vor zwei Jahren fast das Leben gekostet hätte. In einem Interview hat der 29-Jährige nun von den ersten Eindrücken nach seiner Rückkehr berichtet.
Als 36. der Qualifikation schaffte es Daniel-André Tande gerade so in den ersten Durchgang des Skifliegens in Planica am Freitag. Doch die Platzierung des Norwegers beim vorletzten Einzelspringen der Saison spielt nur eine nebensächliche Rolle. Weitaus beeindruckender ist es, dass der 29-Jährige überhaupt noch einmal auf der Schanze in Slowenien an den Start geht.
Am 25. März 2021 stürzte Tande an gleicher Stelle so schwer, dass er noch im Auslauf der Schanze beatmet werden musste. Bei dem Horror-Unfall brach sich der Skispringer nicht nur das Schlüsselbein, sondern kämpfte zudem mit einer durchbohrten Lunge und einer Hirnblutung, weshalb er in ein künstliches Koma versetzt wurde.
Skispringen: Tande "freut sich sehr" auf Planica
Nun stürzt sich der Mannschafts-Olympiasieger erstmals wieder den Hang hinunter, nachdem er letztes Jahr nur als Zuschauer vor Ort war. "Ich freue mich sehr. Aber es ist etwas anderes, jetzt wieder mit meinem Equipment den Lift heraufzufahren. Ich glaube aber, dass es für meine Familie viel schlimmer ist, weil ich mich an nichts mehr erinnere", sagte Tande gegenüber "Nettavisen" nach dem Training am Donnerstag, das er als 54. beendete.
Norwegens-Nationaltrainer Alexander Stöckl ist von der Herangehensweise seines Schützlings tief beeindruckt. "Er zeigt, dass er liebt, was er tut und nicht aufgibt, sondern wieder aufsteht, wenn er fällt. Ich bin mir sicher, dass es für ihn in Planica sehr gut laufen wird. Er hat seine Grundtechnik verändert und ich glaube, das ist absolut entscheidend, um jetzt wieder auf dem Weg nach oben zu sein", sagte der 49-Jährige.
Mit dem vorderen Plätzen wird Tande aber beim Wettkampf am Freitag wohl eher nichts zu tun haben. Beim Training am Mittwoch und in der Qualifikation am Donnerstag präsentierten sich die Slowenen bei ihren Heimspiel bärenstark.
Auch die DSV-Adler konnten an der Dominanz der Lokalmatadoren, die in der Quali auf den Plätzen eins bis drei landeten, nichts ausrichten. Karl Geiger schloss die Qualifikation als bester Deutscher am Ende auf Platz 13 ab.