Der Biathlon-Sport wurde in den vergangenen Wochen von einer beispiellosen Rücktrittswelle erfasst. Eine frühere Weltmeisterin könnte die nächste sein, die ihren Hut nimmt. Auf entsprechende Nachfragen reagiert sie genervt. 

Mit Denise Herrmann-Wick, Marte Olsbu Røiseland, Tiril Eckhoff und Anaïs Chevalier-Bouchet haben in den letzten Wochen vier ehemalige Biathlon-Weltmeisterinnen ihren Rücktritt erklärt. Mit der Russin Ekaterina Yurlova-Percht könnte eine weitere frühere Titel-Trägerin ihre Laufbahn im Sommer beenden. Gerüchte über ihren Rücktritt halten sich hartnäckig.

Am Rande der russischen Meisterschaften in Khanty-Mansiysk wurde die 38-Jährige gefragt, ob dies womöglich die letzten Rennen in ihrer Laufbahn waren. Ihre ausweichende Antwort: "Ich würde euch empfehlen, mich nicht mehr zu fragen. Ich habe diese Frage satt. Wenn ich mich dazu entscheide, diesen Schritt zu gehen, dann werdet ihr die ersten sein, die davon erfahren."

Mit Yurlova-Percht würde der russische Biathlon-Sport eine seiner erfolgreichsten Athletinnen der vergangenen Jahre verlieren. Die 38-Jährige, die ihr Weltcup-Debüt im Jahr 2008 gab, trug sich unter anderem bei der Weltmeisterschaft 2015 in Kontiolahti in die Siegerlisten ein. Damals siegte sie im Einzel vor der Tschechin Gabriela Soukalová und der Finnin Kaisa Mäkäräinen.

Bei der Weltmeisterschaft 2019 in Östersund holte die Russin zudem die Silbermedaille im Massenstart. In der schwedischen Biathlon-Hochburg musste sie sich nur Dorothea Wierer geschlagen geben. Lediglich fünf Sekunden fehlten Yurlova-Percht zu ihrem zweiten WM-Titel. Bronze ging damals an Denise Herrmann-Wick. 

Im Weltcup blieben der Russin die ganz großen Erfolge dagegen verwehrt. Ihren einzigen Sieg feierte sie in der Saison 2015/16 in der Verfolgung von Antholz. Ihr bestes Resultat in der Gesamtweltcup-Wertung war der 13. Platz in der Saison 2017/18.