Für die schwedischen Ski-Langläufer war die nun abgeschlossene Saison äußerst erfolgreich, vor allem die Damen räumten bei den nordischen Ski-Weltmeisterschaften von Planica mächtig ab. Doch nun wird die Ski-Nation von einem regelrechten Trainer-Beben erschüttert, gleich zwei Betreuer hören auf eigenen Wunsch auf.
Ingrid Vikman und Petter Myhlback beenden ihre Arbeit bei schwedischen Ski-Verband - trotz der vielen Erfolge in der zurückliegenden Winter-Saison.
"Es war keine leichte Entscheidung, weil es der schönste Job ist, den ich je hatte", wird Frauen-Trainerin Vikman in einer Mitteilung zitiert. "Aber mit kleinen Kindern zu Hause habe ich mich oft unzulänglich gefühlt."
Die 38-Jährige hatte ihre aktive Langlauf-Karriere im Jahr 2016 beendet und war anschließend in den Trainerberuf eingestiegen. Vor einem Jahr übernahm sie gemeinsam mit Stefan Thomson das Training der schwedischen Frauen. Eine Rückkehr könnte sie sich in Zukunft durchaus wieder vorstellen, "wenn die Kinder älter und unabhängiger sind", so Vikman.
Die schwedischen Längläuferinnnen hatten bei der WM in Planica klar die Nase vor den großen Rivalinnen aus Norwegen vorne, gewannen unter anderem den Teamsprint.
Ski-Trainer in Schweden: "Es ist eine verwundbare Position"
Auch Myhlback, in den letzten drei Jahren verantwortlich für die Langlauf-Herren aus Schweden, traf seine Entscheidung mit Blick auf seine Familie. "Ich hatte zu Beginn der Saison das Gefühl, dass es eine Herausforderung sein würde, während ich zwei Kinder habe, die selbst versuchen, gute Skifahrer zu werden. Meine Familie und vor allem meine Kinder brauchen mich zu Hause mehr und ich möchte gleichzeitig bei ihrer Entwicklung präsent sein."
Anders Byström, Leiter der Langlauf-Nationalmannschaft, hob in der Mitteilung hervor, dass Petter Myhlback seine Aufgabe mit "großem Engagement und enormer Energie" angegangen sei: "Es ist eine verwundbare Position, die jedes Wochenende vom schwedischen Volk unter die Lupe genommen und bewertet wird. Und Petter hat es geschafft, das Team in den drei Jahren zusammenzuhalten und zu fantastischen Ergebnissen zu führen."
Wen der Verband als Nachfolger für Myhlback und Vikman holt, ist noch nicht bekannt. Die Suche sei bereits im Gange, so Byström.