Der FC Bayern hat in Thomas Tuchel ausgerechnet einen ehemaligen BVB-Trainer verpflichtet. Offenbar muss der neue Chefcoach auch deshalb die Münchner Anhänger erst von seinen Fähigkeiten überzeugen, ehe er akzeptiert sein wird.

"Als ehemaliger Dortmunder wird Tuchel mit Sicherheit am Anfang einen schweren Stand bei den Bayern-Fans haben", so Bernd Hofmann, Präsident des Münchner Fanclubs Nabburg, im Gespräch mit "Sky" überzeugt. Der 74-Jährige, der den FC Bayern seit 40 Jahren als Mitglied aus nächster Nähe verfolgt, glaubt jedoch: "Wenn die Erfolge und Titel kommen, wird sich das aber auch schnell ändern."

Schon in der Vergangenheit waren beim deutschen Rekordmeister "immer schon Spieler und Trainer geholt worden, die von einer Fangruppierung nicht anerkannt worden sind". Der Entschluss, Julian Nagelsmann von seinen Aufgaben zu entbinden und stattdessen Thomas Tuchel mit einem Vertrag bis 2025 auszustatten, sei aber "die richtige und beste Entscheidung" der Bayern-Bosse um Oliver Kahn, Hasan Salihamidzic und Herbert Hainer gewesen.

FC Bayern "zum Siegen verdonnert"

Der Präsident des Fanclubs, mit 5.900 Mitgliedern einer der größten des Vereins, setzt auf die enorme "Erfahrung" von Thomas Tuchel. Dass der 49-Jährige vor rund zwei Jahren mit dem FC Chelsea die Champions League gewinnen konnte, stimmt Hofmann ebenfalls zuversichtlich. "Auch wenn er vielleicht als schwieriger Charakter angesehen wird, letztendlich wird er nur an seinen Erfolgen gemessen."

Hofmann verriet überdies, dass man zwar "intern im Fanclub" überrascht gewesen sei, wie schnell die Bayern-Bosse die Freistellung von Julian Nagelsmann letztlich entschieden haben. Dass die Vereinsführung nach den unzufriedenstellenden Resultaten in der zweiten Saisonhälfte allerdings "etwas unternehmen" wird, sei durchaus angenommen worden.

"Wir kennen unseren FC Bayern und wissen, dass er zum Siegen verdonnert ist. Daher mussten Oliver Kahn und Hasan Salihamidzic jetzt reagieren, auch wenn es mir für den bisherigen Trainer Julian Nagelsmann leidtut", so Bernd Hofmann.