Bei der WM 2010 in Südafrika ging Mesut Özils internationaler Stern so richtig auf. Mit seinen Vorstellungen weckte der Zauberfuß das Interesse zahlreicher Spitzenklubs. Real Madrid und der FC Barcelona gehörten dazu. Am Ende entschieden die Königlichen das Rennen für sich, weil sich José Mourinho anders als Pep Guardiola im Werben um den Superstar mächtig ins Zeug legte.
Im Sommer 2010 lag Mesut Özil die Fußballwelt zu Füßen. Der damals 21-Jährige führte die DFB-Elf mit seinem Zauberfuß bis ins WM-Halbfinale und spielte sich auf die Zettel der größten Vereine der Welt. Am Ende, so gab der nun zurückgetretene Spielermacher in einem Interview mit der "Marca" zu, wurde der Kampf um seine Unterschrift zu einem Rennen zwischen zwei spanischen Spitzenklubs.
"Es war eine Entscheidung zwischen Real Madrid und dem FC Barcelona. Und am Ende war es keine Frage des Geldes", sagte Özil. Den Unterschied machte letztlich der damalige Real-Coach José Mourinho, erklärte der ehemalige deutsche Nationalspieler.
"Ich weiß gar nicht, ob das bekannt ist, aber ich habe zu der Zeit Madrid und Barcelona besucht und der Unterschied war José Mourinho. Mou hat mir einen VIP-Besuch bei Real Madrid ermöglicht. Er hat mir das Stadion und alle Trophäen gezeigt. Das hat mir Gänsehaut gegeben. Der Besuch in Barcelona war weniger enthusiastisch. Noch enttäuschender war, dass Pep Guardiola sich nicht einmal darum gekümmert hat, mich zu treffen", erinnerte sich Özil.
"José Mourinho war ohne Zweifel der wichtigste Faktor"
Vor seinem Besuch in Spanien habe er sich gut vorstellen können, seine Schuhe künftig für Barca zu schnüren. "Ich habe Barcelonas Fußballstil wirklich gemocht und mir wirklich vorstellen können, für sie zu spielen. Aber Real hat alles gegeben. José Mourinho war ohne Zweifel der wichtigste Faktor für meine Entscheidung. Nach meinen Besuchen war die Entscheidung zu 100 Prozent klar", sagte Özil.
Die letzte kleine Hürde auf seinem Weg nach Madrid war die Freigabe von Werder Bremen, wo der Spielmacher noch bis zum Sommer 2011 unter Vertrag stand. "Ich weiß noch, dass die Verhandlungen hart waren, aber Werder wollte mich einen Sommer später nicht ablösefrei gehen lassen. Deswegen habe ich auch immer an einen Transfer geglaubt. Für den Fall der Fälle habe ich Sportdirektor Klaus Allofs aber auch gesagt, dass er mich gehen lassen muss, denn man weiß nie, wann sich so eine Möglichkeit im Leben noch einmal ergibt", erinnerte sich der Fußball-Rentner.