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Exklusive Einblicke des Skisprung-Superstars

Pinkelnig feiert "richtig coole Show" in Vikersund

22. März 2023 13:03
Eva Pinkelnig ist Gesamtweltcupsiegerin im Skispringen
Eva Pinkelnig ist Gesamtweltcupsiegerin im Skispringen
Foto: © Expa/Stefan Adelsberger, dpa

Als feststehende Gesamtweltcupsiegerin im Skispringen ist Eva Pinkelnig zur Premiere des Skifliegens der Frauen nach Vikersund gereist. Mit welchen Erfahrungen und mit welcher Zielsetzung sie zurückreisen wird, berichtet sie gegenüber sport.de.

Zur Feier des Tages ließ es sich Eva Pinkelnig richtig schmecken: Auch die wohl durchtrainierteste Skispringerin der Welt konnte zum Schokokuchen mit Streuseln nicht "nein" sagen, auch wenn noch dieser eine Interviewtermin anstand.

Rechtfertigen musste sich die Österreicherin freilich nicht, schließlich hatte sie gerade gemeinsam mit 14 Mitstreiterinnen das erste offizielle Skifliegen der Frauen in Vikersund erfolgreich bewältigt.

Entsprechend zufrieden sprudelte es im Gespräch mit sport.de auch nur so aus ihr heraus: "Das war eine richtig coole Show. Ich bin richtig stolz, dass ich Teil dieser Gruppe war und auf das, was wir Frauen hier geleistet haben."

Ihr neunter Platz spielte in der Nachbetrachtung dieses historischen Wettkampfs keine Rolle, viel mehr ging es um das Erlebnis und das Agieren auf dem Monsterbakken.

"In meinem letzten Flug habe ich so langsam das Gefühl für diese Schanze bekommen und das war richtig cool. Da hat es richtig klick gemacht", strahlte die 34-Jährige.

"Die Schwierigkeit ist nicht die Größe"

Keine zehn Jahre, nachdem sie erst so richtig mit dem Skispringen angefangen hatte, gehört sie nicht nur zum erlesenen Kreis der 15 Skifliegerinnen, sondern bestritt dabei auch noch ihren ersten Wettkampf als vorzeitig feststehende Gesamtweltcupsiegerin. Entsprechend freut sie sich noch auf das anstehende Weltcupfinale in Lahti, "wenn ich die große Kugel in Empfang nehmen darf."

Die dortige Großschanze stammt aus früheren Zeiten und hat wenige Gemeinsamkeiten mit den modernen Anlagen in Mitteleuropa. Aber: "Auch diese Skiflugschanze hier in Vikersund hat einen ganz eigenen Charakter. Der Radiusdruck im Anlauf ist es gar nicht viel mehr als sonst. Dadurch, dass die Flugkurve so niedrig ist, ist sie echt okay. Aber die Schwierigkeit ist nicht die Größe, sondern ihr Charakter mit diesem langen Vorbau."

Die Vorarlbergerin, der bereits 2018 nach mehreren schweren Stürzen und sogar ersten Anzeichen von Alzheimer gar von einer Fortsetzung der Karriere abgeraten wurde, hat sich ihre Träume stets selbst erfüllt. Genau deshalb wird sie auch nicht müde zu betonen, wie sehr sie jeden Moment auf den Schanzen dieser Welt genießt.

In Vikersund war es aber die Schanze selbst, die ihr das nicht erlaubte: "Du kommst hier gar nicht dazu, die Sensationen auch nur einen Moment zu genießen, sondern musst von oben bis unten Gas geben." Die Geschwindigkeit im Anlauf, die für die Springerinnen erstmals jenseits von 100 Stundenkilometer lag, sei aber "gar kein Problem" gewesen, stellte sie schmunzelnd klar: "Ich bin auf Skiern schon viel schneller gefahren."

Skispringen: Eva Pinkelnig lobt neues Skifliegen-Format

Genauso klar hielt sie für die Geschichtsschreibung fest: "Das Format war super mit den Top-15 der Raw Air und alle haben es super durchgezogen, deswegen auch Gratulation an alle. Das kann man ein paar Jahre so durchziehen, bis wir dann die Masse für einen Skiflug-Weltcup erreicht haben."

Und so schnell Eva Pinkelnig das Ziel für den weiteren Weg des Frauen-Skispringens formuliert hatte, so schnell formulierte sie auch ihr persönliches: "Die 200 Meter knacke ich dann nächstes Jahr!"

Und dann winkt ganz sicher auch wieder ein Stück Schokokuchen mit Streuseln als Belohnung.

Luis Holuch

Raw Air 2022/2023

1SlowenienEma Klinec414.70
2NorwegenSilje Opseth373.70
3JapanYuki Ito352.60
4DeutschlandKatharina Schmid347.40
5KanadaAlexandria Loutitt339.50

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