Ein letztes mal in die Loipe des legendären Holmenkollens in Oslo, ein letztes Mal an den Schießstand im großen Ski-Stadion. Mit dem Massenstart-Rennen endete am Sonntagnachmittag die herausragende Biathlon-Karriere von Denise Herrmann-Wick. Zum Abschluss ihrer aktiven Laufbahn holte sich die Deutsche beim überlegenen Sieg der Schwedin Hanna Öberg noch einmal einen achtbaren sechsten Platz.
Nach dem Zieleinlauf der Olympiasiegerin und zweimaligen Weltmeisterin platzten die Emotionen nur so aus Denise Herrmann-Wick heraus. Tränenreich fiel sie ihrem Ehemann sowie ihren langjährigen Wegbegleiterinnen in die Arme, ließ sich anschließend ebenso wie Rekordweltmeisterin Marte Olsbu Röiseland feiern, die vor heimischer norwegischer Kulisse ebenfalls ihr letztes Rennen bestritten hatte.
"Das jetzt alles vorbei sein soll, geht mir noch gar nicht so richtig in den Kopf", zeigte sich Herrmann-Wick emotional angefasst am "ARD"-Mikrofon.
Mit ihrem sechsten Platz im Massenstart von Oslo, bei dem DSV-Kollegin Hanna Kebinger mit Platz vier ihr bestes Karriereresultat erlief, zeigte sich die 34-Jährige sehr zufrieden: "Es war nochmal ein cooles Rennen, auch mit einem gewissen Anspruch. Familie, Freunde und Teamkollegen jetzt alle beieinander zu haben, ist einfach ein schöner Abschluss hier."
Ihren Entschluss, nach insgesamt 14 Jahren auf höchstem Langlauf- und Biathlon-Niveau vom aktiven Sport zurückgetreten, hatte Denise Herrmann-Wick erst in dieser Woche öffentlich mitgeteilt. Entsprechend besonders sei ihre Gefühlslage in dieser Woche gewesen, betonte die Sportsoldatin.
"Es war irgendwie verrückt heute, als ich ins Stadion gegangen bin. Dieses Gefühl zu wissen, das ist jetzt dieser letzte Weg. Es war heute wirklich eine emotionale Herausforderung", gestand Herrmann-Wick, die bei der zurückliegenden Heim-WM in Oberhof noch einmal einen herausragenden Erfolg mit der Goldmedaille im Sprint eingefahren hatte.