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Skispringen

Skifliegen für Freitag, Althaus und Rupprecht

DSV-Trio nach Skifliegen mit gemischten Gefühlen

19.03.2023 08:27
Die DSV-Damen zogen ein erstes Fazit nach dem Skifliegen in Vikersund
© IMAGO/Eibner/Memmler
Die DSV-Damen zogen ein erstes Fazit nach dem Skifliegen in Vikersund

Mit Katharina Althaus, Selina Freitag und Anna Rupprecht gehören drei deutsche Skispringerinnen zum erlesenen Kreis der 15, die in Vikersund erstmals Skifliegen dürfen. Wie sie ihre ersten drei Flüge erlebten und was sie sich für den Wettkampf am Sonntag vorgenommen haben, schilderten sie im Gespräch mit sport.de.

Wer wissen wollte, wie sich eine Skispringerin nach ihren ersten Flügen auf einer Weltrekordschanze fühlt, musste nur Selina Freitag anschauen. "Ich kriege das Grinsen nicht mehr aus dem Gesicht, das hat so Bock gemacht", schwärmte die 21-Jährige am Samstagmittag im Gespräch mit sport.de – und das nach Flügen auf 147,5, 166 und 174 Metern auf der Schanze, auf der der Herren-Weltrekord bei 253,5 Meter liegt.

Doch genau dessen war sich die aktuell Drittplatzierte der Raw-Air-Tour auch bewusst: "Natürlich ist es noch nicht auf die 200 gegangen, aber ich habe mich von Sprung zu Sprung gesteigert und das fühlt sich gut an."

Anpassungsprobleme an den Monsterbakken hatte sie laut eigener Aussage gar nicht, im Gegenteil: "Die Schanze ist recht einfach, würde ich sagen. Man kommt oben nicht so hoch raus wie sonst, sondern steigt unten dann nochmal weg. Da bin ich zwar noch nicht hingekommen, aber es ist nichts anders als sonst."

Althaus stellt neuen deutschen Frauen-Rekord auf

Dass es aber eben doch kein normaler Arbeitstag für die Skispringerinnen war, verdeutlichte Katharina Althaus. Mit 149,5 Metern hatte sie beim Weltcup in Willingen Anfang Februar den deutschen Frauen-Rekord aufgestellt und diesen am Samstag in Vikersund verbessert. Nach 175 und 176 Metern standen schlussendlich 190 Meter für die Dreifach-Weltmeisterin zu Buche.

"Ich würde morgen schon gerne einen 200er ausklinken, da fiebere ich drauf hin, aber es fühlt sich einfach so geil an, dass wir das erleben durften und die Stimmung unter uns Springerinnen war auch genial. Es hat sich jede für sich gefreut, aber auch für jede andere, dass wir jetzt fliegen dürfen. Ich bin einfach nur mega happy!", strahlte die Oberstdorferin.

Skiflug-Hype geht an DSV-Springerin Rupprecht noch vorbei

Ein ähnlicher Adrenalinrausch war der dritten DSV-Springerin im Bunde, Anna Rupprecht, nicht vergönnt. "Es hat mir überhaupt keinen Spaß gemacht und es fühlt sich auch nicht so spektakulär an, wenn man nicht so weit springt. Den Hype, den die anderen erlebt haben, der kommt erst, wenn man wirklich über 160, 170 hinausfliegt", gestand die 26-Jährige im Gespräch mit sport.de.


Mehr dazu: Skiflug-Weltrekordhalterin Loutitt exklusiv: "Hoffe, es geht noch weiter"


Ausreden, wie die drei Trainingsflüge, die durch die Absage am Vortag ersatzlos ausgefallen waren, wollte sie jedoch nicht gelten lassen. "Mein genereller Skisprung müsste besser sein, damit es hier funktioniert. Es fehlt einfach etwas an fliegerischer Qualität", urteilte sie nach 124, 115,5 und 110 Metern und einem vorletzten und zwei letzten Plätzen im Training.

Eine große Steigerung erwartet die Springerin des SC Degenfeld für den morgigen Wettkampf (10:00 Uhr) nicht, "auch wenn ich hoffe, dass es besser laufen wird."

Die Top-Favoritinnen für den ersten Skiflug-Wettkampf der Frauen sind die Slowenin Ema Klinec, die mit 203 Metern als erste Frau die magische 200-Meter-Marke knackte und zwei der drei Trainingsdurchgänge für sich entschied, sowie Alexandria Loutitt aus Kanada, die mit 222 Metern einen neuen Weltrekord aufstellte.

Das Gespräch führte Luis Holuch.