Biathlon-Dominator Johannes Thingnes Bö spielte bei seinem Verfolgungssieg am Holmenkollen vor seinem 20. und letzten Schuss mit dem Publikum und brachte die norwegischen Fans regelrecht zum Schweigen.
Bei seinem 18. Weltcup-Sieg der Biathlon-Saison wartete der 29-Jährige vor den Augen von König Harald mit einer besonderen Aktion auf: Vor dem 20. und letzten Schuss des Rennens ließ sich der Dominator genüsslich Zeit und forderte das Publikum mit auf den Mund gelegtem Zeigefinger auf, still zu sein.
Den anschließenden Schuss traf der norwegische Superstar und raste mit nur einem Fehlschuss zum unangefochtenen Sieg.
"Ich lag heute Morgen im Bett und dachte: 'Wenn ich hier am Ende führe, was könnte ich dann machen?'", plauderte der Seriensieger nach dem Rennen aus. Heraus kam schließlich die selbstsichere Geste.
Allerdings war sich Bö bewusst, dass er mit seiner Aktion zumindest ein gewisses Risiko einging: "Die Fallhöhe ist groß, wenn du so etwas machst. Aber ich glaube, den Leuten hat es gefallen", so Bö gegenüber "Verdens Gang".
Sein älterer Bruder Tarjei Bö fand die Szene beim Heim-Rennen ebenfalls gut gewählt. "Das war cool. Es ist gut, dass er ein bisschen Show für die Zuschauer machen kann", so der 34-Jährige.
Biathlon-Dominator Bö verneigt sich nur vor dem König
Letztlich kostete die Aktion Bö kaum Zeit. Im Ziel lag er komfortable 32 Sekunden vor dem zweitplatzierten Franzosen Quentin Fillon Maillet. Sturla Holm Laegreid (+49 Sekunden) und Benedikt Doll (+55 Sekunden) waren dahinter noch weiter zurück.
Doch die Stille beim letzten Schuss war für Bö nicht das einzige Highlight aus dem Publikum an diesem Nachmittag. Für die lautstarke Unterstützung fand er ebenfalls warme Worte. "Das ganze Stadion hat mich heute vorwärts getragen. Es war ein extremes Erlebnis", schilderte er bei "TV2".
Beim Zieleinlauf ließ er sich dann ebenfalls etwas besonderes einfallen. Mit der norwegischen Flagge in der Hand hielt er vor der Königs-Tribüne und verneigte sich artig.