Nach dem Großen Preis von Bahrain und den ersten Trainingssessions in Saudi-Arabien zeichnet sich ab, dass der AlphaTauri in dieser Saison zu den schwächsten Autos im Formel-1-Feld gehört. Für Teamchef Franz Tost kommt dies durchaus überraschend, weshalb er nun in bemerkenswerter Schärfe die eigene Technik-Abteilung kritisierte.
"Während der Wintermonate haben [die Ingenieure] mir gesagt, das Auto sei fantastisch und dass wir große Fortschritte gemacht hätten. Dann kommen wir nach Bahrain und sind im Niemandsland. Was soll ich dazu sagen?", zitiert das Portal "GP Fans" den Österreicher am Freitag in Jeddah.
Versprochene Verbesserungen in den nächsten Rennen könnte er deshalb nicht mehr ernst nehmen. "Ich vertrauen ihnen nicht mehr. Ich will es in der Rundenzeit sehen, das ist alles, was zählt", polterte der 67-Jährige weiter.
AlphaTauri hatte mit Nyck de Vries und Yuki Tsunoda in Bahrain das Qualifying nur auf den Plätzten 18 und 14 abgeschlossen. Im Rennen spülten die Ausfälle der Konkurrenz beide Boliden etwas nach vorne. Für Punkte reichte es aber nicht.
Im wichtigen zweiten Training in Saudi-Arabien belegte der Junior-Rennstall von Red Bull am Freitagabend erneut nur P13 (Tsunoda) und P17 (de Vries).
Tost verweist nach dem schwachen Saisonstart auf klare technische Nachteile gegenüber der Konkurrenz. Gerade am Unterboden und bei den Bremsabdeckungen gebe es großen Nachholbedarf.
Ähnlich wie Mercedes stehe das Team jedoch vor einigen grundsätzlichen Fragen beim Auto-Design. Ob sich die Probleme im Rahmen der Budgetobergrenze überhaupt lösen lassen, ist also offen.
Das hinderte den Teamchef aber nicht daran, seine Mitarbeiter in der Fabrik in die Pflicht zu nehmen.
"Mit all den Erfahrungen aus den Testfahrten in Bahrain und dem Rennen sollten die Ingenieure in der Lage sein, das in den Griff zu bekommen und Teile zu liefern, die das Auto verbessern. Was ich jetzt sehen will, sind Schritte in die richtige Richtung."