Sébastien Haller kommt nach seiner Krebs-Erkrankung bei Borussia Dortmund weiter nicht ins Rollen - ein Umstand, der offenbar zu internen Diskussionen und womöglich einer Änderung der Transferpläne des BVB führt.
Zwölf Pflichtspiele, ein Tor, eine Vorlage: Die Bilanz von Sébastien Haller im Trikot von Borussia Dortmund ist bislang extrem überschaubar.
Das Problem: Der 28-Jährige muss beim BVB aktuell jedes Spiel von Anfang an bestreiten - und das, obwohl er nach einem halben Jahr Pause in Folge seiner Hodenkrebs-Erkrankung mit zwei OPs sowie einer kräftezehrenden Chemotherapie erst seit Januar wieder im Training ist.
Die Alternativen zu Haller beim BVB sind derzeit rar gesät beziehungsweise nicht vorhanden: Youssoufa Moukoko fällt wegen eines Syndesmosebandanrisses bereits seit Längerem und auch noch weiter aus. Sommer-Neuzugang Anthony Modeste wirkt auch nach einem halben Jahr bei jedem seiner inzwischen nur noch sehr kurzen Einsätze wie ein Fremdkörper. Spieler wie Karim Adeyemi, Marco Reus oder Donyell Malen fühlen sich in anderen Rollen deutlich wohler.
Dass Haller so früh so viel spielen muss, war in den Dortmunder Planungen nicht vorgesehen. Kritik an ihm gibt es aufgrund seiner Vorgeschichte zwar nicht. Laut "Bild" soll die Flaute des ivorischen Nationalspielers hinter den Kulissen aber durchaus ein Thema sein - vor allem im Hinblick auf die kommende Saison.
BVB: Neuer Mittelstürmer nötig?
Demnach stellen sich die Verantwortlichen um Sportdirektor Sebastian Kehl die Frage, ob es im Sommer der Verpflichtung eines zusätzlichen Neuners bedarf oder Haller mit zunehmender Trainings- und Spielpraxis seine Form von vor der schweren Erkrankung wiederfindet.
Immerhin: Für den Schlussspurt der laufenden Spielzeit macht die nahende Moukoko-Rückkehr dem BVB Hoffnung. "Die Reha läuft gut. Er steigert ständig seine Leistung, fühlt sich immer besser. Wir hoffen, dass er uns nach der Länderspielpause wieder zur Verfügung steht", erklärte Trainer Edin Terzic zuletzt.
Ein Comeback Moukokos im Kracher beim FC Bayern (1. April) ist also zumindest nicht ausgeschlossen. Ist er wieder spielfit, würde zunächst auch der Druck auf Haller abnehmen und er käme wieder zu seinen dringend benötigten Pausen.