Mit gerade mal 20 Jahren zählt Jenny Nowak bereits zu den besten Athletinnen im Weltcup der Nordischen Kombiniererinnen. Für sport.de blickt die DSV-Hoffnungsträgerin in ihren WM-Tagebuch auf die Nordischen Skiweltmeisterschaften im slowenischen Planica.
Die Nordischen Skiweltmeisterschaften im slowenischen Planica sind mit einer stimmungsvollen Eröffnungsfeier eröffnet worden. Besondere Ehre ist dabei uns Kombinierinnen zuteil geworden, als unser jüngstes Teammitglied, die siebzehnjährige Natalie Armbruster, die deutsche Fahne mitgetragen und die deutsche Mannschaft mitangeführt hat.
Vor uns liegen spannende Wettkämpfe und interessante Standortbestimmungen für die deutschen Nationalmannschaften. Gab es in den letzten Jahrzehnten in Sportarten wie Nordische Kombination oder auch Skispringen eine Dominanz für die deutschen Teams, hat sich in jüngerer Vergangenheit das Blatt gewendet. Insbesondere in den benannten Sportarten haben sich die Norweger und die Österreicher beeindruckend zurückgemeldet und machen die Pace im Weltcup. Ich bin wirklich gespannt, wie wir uns überall behaupten werden und vor allem, welche Überraschungen die Wettkämpfe mit sich bringen werden, da eine Weltmeisterschaft natürlich immer ein singuläres Ereignis an gerade dem Ort ist, an dem sie stattfinden und der kann bekanntlich dem einen besser liegen als dem anderen.
Nehmen wir nur die normale Skisprungschanze in Planica zum Beispiel; diese hat ihr eigenes Profil und man muss sie gut lesen können und vor allem ganz sauber in den einzelnen Elementen arbeiten, um auf Weite zu kommen. Bei den Skispringerinnen und den Kombiniererinnen konnte das in Trainings und Qualifikationen gesehen werden. Nicht alle Favoritinnen kamen mit dieser Schanze zurecht, Athletinnen aus dem mittleren Gesamtweltcupranking dagegen schon. Das ist eben der Reiz einer Weltmeisterschaft oder Olympischen Spielen- der Augenblick zählt und der ist dann auch magisch!
Ich bin nicht der Typ für Medaillenprognosen, aber wir haben einige heißen Eisen im Feuer und es gibt viele Wettkämpfe, wo die Nationen so nah beieinander liegen, dass es Nervenkitzel pur geben wird. Im besonderen Fokus sind da natürlich alle Team- und Mannschaftsentscheidungen. Ich freue mich auf die deutschen Männer des Skispringens; sie alle hatten bisher eine holprige Saison, kurz vor den Wettkämpfen hier, haben sie neue Stärke gezeigt. Können Karl Geiger & Co. den Norwegern, Slowenen und Österreichern Paroli bieten – für mich ich ist da von Platz 6 bis Gold alles drin, spannender geht es nicht!
Unsere Skispringerinnen haben mit Katharina Althaus und Selina Freitag zwei Athletinnen unter den Top-Five im Gesamtweltcupranking, Anna Rupprecht scheint die Schanze zu liegen, eine Geheimfavoritin?
Unsere kombinierten Herren müssen sich ebenso gegen die Österreicher und die Norweger wehren, aber auch hier konnten jüngst Ausrufezeichen mit dem Weltcupsieg von Julian Schmid in Oberstdorf gesetzt werden. Wird Eric Frenzel sein 18.WM-Medaille holen und sein Vorbild Björn Daehlie überholen? Was werden wir Damen in der Nordischen Kombination vollbringen können, wo wir uns in diesem Winter wieder etwas verbessert haben und schon einige Male auf dem Podest standen?
Und unser Skilanglaufteam ist gerade immer wieder bei Großveranstaltungen für eine Überraschung gut.
Wenn ich nicht selbst in der Loipe oder auf der Schanze bin, werde ich die Wettkämpfe der anderen Sportarten besuchen, um den Spirit der Wettkämpfe und die Gunst des Augenblicks aufzusaugen.
Herzliche Grüße
Jenny Nowak
