Am 23. Februar steht für die Skispringerinnen der Auftakt zur WM in Planica an. Dort ist auch Anna Rupprecht zunächst auf der Normalschanze gefordert. Vor dem Beginn des Saisonhighlight schickt die deutsche Skisprung-Hoffnungsträgerin eine erste Kampfansage in Richtung Konkurrenz.

Wir stehen unmittelbar vor den Weltmeisterschaften in Planica, dem Saisonhöhepunkt aus Sicht der Skispringerinnen, auf den ich mich durch die letzten Monate hinweg sehr gefreut habe.

Oberstdorf war in den letzten Tagen der Standort des Teams, an dem wir nochmal kräftig trainiert haben, sowohl auf der Normalschanze als auch auf der Großschanze. Ein kleiner Wermutstropfen waren die wetterlichen Rahmenbedingungen.

Der Rückenwind, der an der Schattenbergschanze vorherrschte, machtes es uns allen etwas schwerer, da sich die Technik nicht so entfalten kann wie bei normalen Bedingungen oder gar Aufwind. Man wird vom Absprung an brutal runtergedrückt und hat nicht so das Feingefühl für die einzelnen Phasen nach dem Absprung.

Trotzdem kann ich sagen, dass ich technisch nochmals einen kleinen Schritt in die richtige Richtung gemacht habe, so dass ich alles in allem gut vorbereitet in die WM gehe. Auch die Weltcupergebnisse haben gezeigt, dass ich in die Top-Ten reinspringen kann und dies ist auch grundsätzlich meine Ambition.

Es werden spannende Wettkämpfe werden und mit zwei Einzelspringen, Mannschaft und Mixed-Team haben wir gleich vier Chancen auf Edelmetall. Aber vor den Wettkämpfen gibt es den internen Wettkampf, bei dem ich mich qualifizieren muss.

Ruprecht: Normalschanze kommt mir entgegen

Außer Katharina Althaus und Selina Freitag werden wir uns vor jedem WM-Wettkampf dieser internen Ausscheidung stellen müssen und es kann durchaus so sein, dass ich damit meinen Weltmeister-Titel im Mixed-Team gar nicht verteidigen können werde, wenn andere im Team stärker springen und die Plätze besetzen.

Doch das alles lasse ich auf mich zukommen. Ich habe gut trainiert, ich bin fit und ich kann aus guten Weltcupplatzierungen schöpfen. Besonders freut mich natürlich, dass wir mit der Normalschanze beginnen werden, die meinem kraftvollen Sprungstil entgegenkommt.

Hinsichtlich der Weitenerzielung ist bei der Normalschanze der Absprung das A und O und der ist meine Stärke. Deshalb glaube ich daran, dass ich gut in die Wettkämpfe kommen werde und bei einer solchen Veranstaltung entwickelt sich oftmals sehr schnell eine positive Eigendynamik.

Ein besonderes Highlight ist für mich der Mannschaftswettbewerb, zu dem ich unbedingt antreten möchte und bei dem wir hinsichtlich der Medaillenvergabe wohl hoffentlich ein Wort mitreden werden. Mit Katharina und Selina haben wir als einzige Nation zwei Springerinnen unter den Top-Five der Gesamtweltcupwertung.

Der Damen-Team-Wettbewerb wird wahrscheinlich einer der spannendsten Wettkämpfe der Weltmeisterschaften werden und die Teams aus Japan, Slowenien und Österreich werden sich einen harten Fight liefern, bei dem einige wenige Meter über Gold-Silber-Bronze entscheiden werden.

Ich freue mich darauf, dass es jetzt los geht!

Herzliche Grüße

Anna Rupprecht