Tennis-Olympiasieger Alexander Zverev fachsimpelte an der deutschen Bank mit Boris Becker und feuerte seinen Teamkollegen Oscar Otte an - dann zog er sich zurück, um sich auf seine Partie gegen Altmeister Stan Wawrinka vorzubereiten. Die anfängliche Unterstützung half nicht: Otte verlor das Auftaktmatch gegen Marc-Andrea Hüsler mit 6:2, 2:6, 4:6 - Deutschland geriet im Davis-Cup-Duell mit der Schweiz mit 0:1 in Rückstand.
Die Mannschaft des Deutschen Tennis Bundes (DTB) kämpft in Trier um die Qualifikation für die Davis-Cup-Gruppenphase im September. Für den Einzug in die nächste Runde sind drei Matcherfolge notwendig.
Vor den wachsamen Augen von Zverev und Becker, der wieder im Gespräch ist für eine Rolle beim DTB, fand Otte stark in die Partie. Der Kölner, der nicht gut ins neue Tennisjahr gestartet war, nahm Hüsler direkt den Aufschlag ab und beendete den ersten Satz nach seinem zweiten Break mit einem Urschrei.
Anschließend kämpfte sich der 26 Jahre alte Hüsler vor 4000 Zuschauern in der ausverkauften Arena in Trier zurück in die Partie. Der Linkshänder überzeugte mit platzierten Aufschlägen und ließ die rund einhundert Schweizer Fans oberhalb der Mannschaftsbank jubeln, als er den Entscheidungssatz erzwang. In diesem gab Otte gleich zweimal den Aufschlag ab und fand nicht mehr zurück ins Match.
Hoffnungsträger Zverev hatte sich im Vorfeld seiner Partie gegen den dreimaligen Grand-Slam-Sieger Wawrinka optimistisch gezeigt. "Mir geht es wunderbar", sagte der 25-Jährige, der im vergangenen Jahr mit einer schweren Fußverletzung rund sieben Monate ausgefallen und zuletzt bei den Australian Open in Runde zwei gescheitert war: "Es wird von Woche zu Woche besser, und ich hoffe, es bleibt auch dabei."
Zverev will auf dem Weg zurück zu alter Stärke auch mit seinen Teamkollegen beim traditionsreichen Länderkampf überzeugen. Im Anschluss an seine Partie am späteren Freitagabend werden am Samstag ab 13 Uhr (sportbild.de/tennischannel.com) die dritte und mögliche weitere Partien ausgetragen.