Erste kassierte Hertha BSC am 28. Januar eine 0:2-Pleite im Stadtderby gegen Union, dann verkündete Präsident Kay Bernstein die sofortige Trennung von Geschäftsführer Fredi Bobic. Ein Zeitpunkt, der offenbar kaum hätte schlechter gewählt werden können.
Die "B.Z." mutmaßt, dass die Entlassung von Fredi Bobic mitten auf der Zielgeraden des Winter-Transferfenster Hertha BSC eine Reihe von potenziellen Verstärkungen gekostet haben könnte.
Insgesamt berichtet die Zeitung von acht Spielern, mit denen Verhandlungen scheiterten, in zwei Fällen soll Bobic sogar bereits eine Einigung erzielt haben, die Deals platzten nach der Trennung allerdings.
Konkret handelt es sich um Maximilian Philipp, der den VfL Wolfsburg letztlich lieber in Richtung Werder Bremen verließ, und den Franzosen Gauthier Hein, der bereits den Medizincheck in der Hauptstadt absolviert haben soll, nun allerdings weiterhin bei AJ Auxerre unter Vertrag steht.
Zumindest Philipp hat bestätigt, dass ein Grund für seine Kehrtwende die Befürchtung war, es könnte "jetzt unruhig in Berlin werden".
In diesem Zusammenhang besonders brisant: Der "B.Z." zufolge erfolgte Bobics Demission auch, da die entscheidenden Hertha-Gremien befürchtet haben sollen, dem Ex-Nationalspieler werde es nicht gelingen, die im Abstiegskampf dringend benötigten Verstärkungen nach Berlin zu locken. Von den Verhandlungen mit Hein und Philipp habe man anscheinend nichts gewusst, heißt es.
Stattdessen wollte Hertha seinem neuen Sportdirektor Benjamin Weber die Möglichkeit geben, seinerseits im Transferendspurt Neuzugänge an Land zu ziehen. Hilfreich sollte hierbei das Scoutingnetzwerk des designierten neuen Investors 777 sein. Am Ende landete mit Tolgay Cigerci allerdings nur eine Verstärkung in Berlin.
"B.Z." zufolge auch, da "diverse Berater" im Unklaren darüber gewesen sein sollen, wer nach Bobics Aus als Ansprechpartner fungiert.
Ein Vorwurf, den Bernstein zwar dementiert: "Seit der Verkündung ist Benny Weber als unser Sportdirektor erster Ansprechpartner für Transfers. Ebenso war und ist Dirk Dufner unser Kaderplaner, das ist im Markt bekannt. 777 war als unser möglicher zukünftiger Partner über unsere Planungen informiert."
Dass Hertha BSC allerdings nicht unbedingt als Gewinner aus dem Winter kommt, lässts sich derweil nur schwer bestreiten.