Nationaltorhüter Marc-André ter Stegen hat sich zur schweren Verletzung seines Konkurrenten Manuel Neuer vom FC Bayern und seinen Plänen im DFB-Team geäußert.
"Natürlich habe ich den Anspruch, in der Nationalmannschaft die Nummer eins zu sein. Das habe ich auch jetzt schon über Jahre gesagt", sagt ter Stegen im exklusiven Interview mit RTL/ntv. Er führte weiter aus: "Das heißt aber nicht, dass man nicht mehr loyal sein kann, den Kollegen gegenüber. Trappo spielt eine überragende Saison und ich habe einen Riesenrespekt davor, was er leistet. Wir verstehen uns super, wir haben beide wahrscheinlich das gleiche Ziel."
In einem fairen Konkurrenzkampf sieht sich der Keeper des FC Barcelona aber durchaus in der Pole Position. "Das wichtigste für alle ist, gesund zu bleiben. Solange ich meine Leistung bringe, habe ich sehr gute Chancen, meine Minuten zu bekommen und die Nummer eins zu sein."
Aber die Entscheidung liege eben nicht in seiner Hand: "Ich bin nur derjenige, der sich über Spiele empfehlen kann, das mache ich im Moment."
FC Bayern: Marc-André ter Stegen will Manuel Neuers Unfall "nicht kommentieren"
Ter Stegen hat dabei großes Vertrauen in die Entscheidungsfindung des Bundestrainers. "Es geht um Leistung. Ich werde ihm die Entscheidung so einfach machen wie möglich, indem ich gut spielen werde in den nächsten Wochen." Besonders erfreut ist ter Stegen über den respektvollen Umgang miteinander. "Ich glaube, dass wir eine gute Kommunikation haben."
Mit seinem großen Konkurrenten Neuer habe er nach dessen schweren Unfall Kontakt gehabt. "Wir haben kurz geschrieben, ich habe ihm gute Besserung gewünscht und ich hoffe, dass er schnellstmöglich zurückkommt", sagt ter Stegen und gibt Einblicke in die Beziehung der beiden Rivalen: "Wir haben einfach ein gutes Verhältnis gehabt, von daher ist es absolut schade, was passiert ist. Nur das Beste für ihn und für die weitere Zukunft."
Über den Leichtsinn von Neuer möchte ter Stegen nicht urteilen. "Ich kenne mich nicht damit aus, was in anderen Verträgen steht. Ich möchte das auch nicht kommentieren. In meinem Vertrag gibt es Sachen, vor allem die Extremsportarten, die ich nicht ausführen darf."
Gladbach-Comeback? Das sagt Marc-André ter Stegen
Mit seinen 30 Jahren ist ter Stegen derzeit im besten Fußballeralter, aber eben auch in einem Alter, wo man sich Gedanken macht, wie der Weg auf die Karriere-Zielgeraden aussehen könnte. "Ich habe noch zweieinhalb Jahre Vertrag hier, ich bin glücklich hier, meine Familie ist auch glücklich hier. Solange wir auf dem richtigen Weg sind, solange der Erfolg da ist, bin ich am richtigen Ort. Von meiner persönlichen Identität, aber auch von der des FC Barcelona."
Nichtsdestotrotz sei eine Rückkehr in die alte Heimat Deutschland immer eine Option. Vielleicht sogar zu seinem Jugendklub Borussia Mönchengladbach? "Roland Virkus (Sportdirektor, Anmerk. d. Red.) und ich hatten eine spezielle Verbindung miteinander. Ob Gladbach mich mit 40 aber noch haben möchte, ist eine andere Frage. Wir sind immer mal wieder im Austausch. Borussia ist immer etwas Besonderes. Eines der wenigen Teams, wo ich immer hinhören würde, wenn es Interesse gäbe."