Andreas Wellinger sorgt beim ersten Skifliegen der Saison für einen Lichtblick und wird Vierter. Tournee-Sieger Halvor Egner Granerud fliegt weiter vorne weg.
Andreas Wellinger winkte noch mit einem breiten Lächeln in die Kamera, derweil bejubelten Markus Eisenbichler und Co. die starke Leistung ihres Teamkollegen. Zwar hatte der Ruhpoldinger die zweite Podestplatzierung eines deutschen Skispringers in dieser Saison verpasst, doch die Freude über seinen vierten Platz beim Skifliegen in Kulm war dem gesamten Team anzumerken.
"Ich habe wieder einen Schritt nach vorne gemacht", sagte Wellinger nach seinem besten Saison-Ergebnis hochzufrieden. Der zuletzt immer wieder von Verletzungen zurückgeworfene Olympiasieger hatte über das ganze Wochenende im österreichischen Bad Mitterndorf gute Leistungen gezeigt.
War er nach seinem neunten Platz am Samstag noch etwas enttäuscht, wirkte er einen Tag später hochzufrieden - und zuversichtlich.
"Ich muss einfach geduldig sein, es dauert nicht mehr lange, dann stehe ich da auch wieder bei der Siegerehrung", sagte Wellinger im "ZDF". Bis zur WM in Planica in vier Wochen sei es zwar "noch ein Stück", doch der Weg scheint zumindest bei Wellinger zu stimmen.
Und auch das große Sorgenkind Markus Eisenbichler, nach seinem überraschenden dritten Platz beim Weltcup in Sapporo am Kulm wieder etwas im Hintertreffen, zeigte sich zufrieden.
"Der letzte Sprung war schon nochmal schön", sagte der Siegsdorfer nach seinem Satz auf 222,5 Meter, "ich hab's einfach im ersten liegen lassen, da war ich ein bisschen zu stürmisch". Nach Platz acht am Samstag reichte es für "Eisei" diesmal nur zu Platz 15.
Den Sieg sicherte sich einmal mehr Halvor Egner Granerud vor dem Slowenen Timi Zajc und Lokalmatador Stefan Kraft. Der norwegische Überflieger und Tournee-Sieger bestätigte seine überragende Verfassung mit zwei Siegen und baute seine Serie auf zehn Podestplatzierungen in Folge aus.
Einen Rückschlag musste dagegen Dawid Kubacki hinnehmen. Nachdem der Pole bereits am Samstag die Gesamtweltcup-Führung an Granerud hatte abgeben müssen, kam er auch am Sonntag nicht über einen für ihn enttäuschenden 17. Platz hinaus.
Insgesamt konnte der DSV, Wellinger hin oder her, erneut nicht zufrieden sein. Nachdem am Samstag sowohl Stephan Leyhe als auch Constantin Schmid und Pius Paschke gar nicht erst den Sprung in den zweiten Durchgang geschafft hatten, zeigte sich das DSV-Team einen Tag später kaum verbessert.
Neben Wellinger und Eisenbichler überstand einzig Leyhe den zweiten Durchgang. Paschke und Justin Lisso waren bereits in der Qualifikation gescheitert.
Für die DSV-Adler geht es nun weiter zum Heim-Weltcup nach Willingen. "Da brennt die Hütte, ich freue mich mega", sagte Eisenbichler. Dann soll auch der am Kulm pausierende Karl Geiger wieder mit von der Partie sein, ganz zur Freude seines Zimmerkollegen. "Den Karl habe ich schon ein bisschen vermisst", gab Eisenbichler zu, "es ist langweilig im Einzelzimmer".