Der zweifache Formel-1-Weltmeister Max Verstappen möchte ungern auf die Dienste von Testfahrer Daniel Ricciardo zurückgreifen, jedenfalls wenn es um Daten aus dem Simulator geht. Dabei war der Routinier extra dafür engagiert worden. Doch Verstappen nimmt das Ganze lieber selbst in die Hand und hat nun die Gründe für diese ungewöhnliche Maßnahme erklärt.
Daniel Ricciardo ist zurück bei Red Bull. Zwar ist der Australier - anders als in seiner ersten Episode beim österreichischen Rennstall zwischen 2014 und 2018 - nicht mehr als Stammpilot aktiv. Doch in seiner Rolle als Test- und Ersatzfahrer soll er im Zweifel einspringen, falls Max Verstappen oder Sergio Pérez erkranken und dem Team ansonsten vor allem wichtige Infos über den neuen Boliden liefern.
Gerade jetzt vor dem Start der neuen Saison ist Ricciardo also ganz besonders gefordert. Wie auch seine Kollegen bei den anderen Teams verbringt er zahllose Stunden im Simulator, um Daten zum neuen Boliden zu sammeln, die schließlich genutzt werden, um die Rennautos bestmöglich auf die Stammpiloten einzustellen.
Doch Formel-1-Weltmeister Max Verstappen ist in dieser Hinsicht etwas eigen und möchte die Dienste des Australiers gar nicht nutzen. Er verbringt selbst bis zu einen Monat des Rennjahres im Simulator.
"Die Tage sind sehr lang, aber ich bin davon überzeugt, dass sich diese Arbeit lohnt", sagte der Niederländer gegenüber "speedweek.com" zu seiner ungewöhnlichen Entscheidung und präzisierte: "Ich will auch nicht, dass ein Testfahrer sich um die Simulation kümmert, wie das in anderen Rennställen getan wird. Ich will das selber machen, denn jeder hat seinen ganz eigenen Fahrstil."
Einer der Gründe: Der Simulator des Red-Bull-Rennstalls sei "eine der besten der Branch. Wir speisen Daten aus dem Fahrzeug ein, die wir auf der Rennstrecke gesammelt hatten", so Verstappen. Die Deckungsgleichheit zwischen Simulation und Realität sei aber "natürlich nicht perfekt".
Trotzdem: Selbst in seiner Wahlheimat Monaco übt sich der zweifache F1-Champion im Simulator. Zwar in einem, der nicht vergleichbar ist mit dem werkseigenen im britischen Milton Keynes, und doch nutzt der 25-Jährige auch diesen regelmäßig.
"Das hilft mir dabei, die Schärfe zu behalten. Viel mehr kannst du derzeit nicht machen, wenn du zuhause bleiben musst. Und ich habe am Sim-Sport sowieso viel Freude", erklärte Verstappen.