Der eng getaktete Spielplan bei der Handball-WM in Polen und Schweden sorgt bei zahlreichen Teams für Unmut. Dass sich ausgerechnet Dänemark darüber beschwert hat, bringt einen schwedischen Journalisten zum Toben.
Die WM-Favoriten aus Dänemark haben bislang all ihre Spiele in Malmö, nahe der heimischen Grenze, ausgetragen. Auch durch mitgereiste Fans angepeitscht, erreichten die Skandinavier mühelos das Viertelfinale, treffen dort am Mittwoch in Stockholm auf Ungarn.
Sollte Dänemark ins Halbfinale einziehen, droht Mikkel Hansen und Co. eine Reise nach Polen. Wo die Halbfinals am Freitag stattfinden, ist noch völlig offen.
Fest steht nur, dass ein Spiel in Stockholm und eines in Danzig ausgetragen wird. Nur wenn Schweden ins Halbfinale einzieht, ist klar: Die Skandinavier dürfen vor heimischen Fans spielen und treten gegen den Sieger aus Frankreich vs. Deutschland an.
Sollte sich aber Ägypten gegen Schweden durchsetzen, droht Chaos. Erst nach den Viertelfinals will die IHF bekanntgeben, welches Halbfinale in Stockholm und welches in Danzig ausgetragen wird.
Kritik am Spielplan äußerte zuletzt auch Dänemarks Sportchef Morten Henriksen. "Es ist ein bisschen zu weit, um so einen Flug anzutreten", sagte er bei "TV2".
Dass sich ausgerechnet Dänemark über den Spielplan beschwert, kann der schwedische Reporter Patrick Ekwall überhaupt nicht verstehen.
"Bei der WM ist von einem Reisechaos die Rede. Aber es wartet ein gechartertes Flugzeug auf den Abflug nach Danzig, dasselbe Flugzeug bringt die Spieler dann direkt nach dem Spiel zurück", stellte der 57-Jährige in einer Kolumne bei der schwedischen Zeitung "Expressen" klar.
"Also halt die Klappe, Dänemark – du hast bisher ein Leben im Luxus geführt", wetterte der Journalist und teilte weiter aus: "Hört auf zu nörgeln."
Dass Schweden im Falle eines Halbfinaleinzugs vor den heimischen Fans spielen darf, hält Ekwall für selbstverständlich: "Dass Schweden ein mögliches Halbfinale in Stockholm spielen wird, ist nicht so wahnsinnig seltsam. Es wäre sehr seltsam gewesen, wenn sie es in Polen getan hätten."