Ein früherer Ferrari-Manager geht davon aus, dass es ein Fahrerbeben in der Formel 1 gibt, sobald bei Mercedes der Platz von Altmeister Lewis Hamilton frei wird. Dann nämlich könnten sich die Silberpfeil-Verantwortlichen bei der Konkurrenz bedienen. Und was läge hier näher als Charles Leclerc von der Scuderia zu holen. Mit weiteren Folgen.
Derzeit verhandelt Mercedes mit Lewis Hamilton über eine Ausdehnung des Vertrages, der derzeit "nur noch" bis Ende 2023 datiert ist. Doch selbst wenn der 38-Jährige noch ein bis zwei weitere Jahre bleibt, in naher Zukunft werden die Bosse des deutschen Rennstalls Ersatz für den Routinier brauchen.
Geht es nach dem früheren Ferrari-Manager und F1-Experten Peter Windsor dann dürfte sich Mercedes-Teamchef Toto Wolff für den derzeitigen Ferrari-Piloten Charles Leclerc als Ersatz entscheiden.
"Es wäre wahrscheinlich ein Chaos, Leclerc mit George Russell zusammenzubringen. Aber wenn er bereit ist, Russell mit Hamilton zusammenzubringen, wird er sicherlich auch bereit sein, ihn mit Leclerc zusammenzubringen", erklärte Windsor gegenüber "crash.net".
"Nehmen wir an, Leclerc wechselt von Ferrari zu Mercedes, um Lewis zu ersetzen, was keine völlig dumme Annahme ist, was würde Ferrari dann tun? Ich denke, sie würden massiv alles geben, um Lando [Norris] zu bekommen", so der frühere F1-Manager weiter. Der derzeitige McLaren-Pilot und Aufsteiger der letzten Jahre könnte zu diesem Angebot kaum nein sagen, glaubt Windsor.
Der junge Brite sei bereits dabei, sich auf den nächsten großen Schritt vorzubereiten, so sein Landsmann. Möglicherweise habe Norris sogar schon mit Hamilton gesprochen, wann dieser sich zurückziehen wird, vermutete Windsor. McLaren werde dem 23-Jährigen, der in der in Kürze beginnenden Saison neben F1-Neuling Oscar Piastri im britischen Team fahren wird, jedenfalls keine Steine in den Weg legen, meinte er.
Auch der zweite Fahrerplatz neben Max Verstappen könnte für Norris zur Option werden, sobald Sergio Pérez Red Bull verlässt, spekulierte Windsor. Aber: "Aus Landos Sicht ist das gar nicht so leicht. Denn wenn es bei Ferrari einen freien Platz gibt, ist das viel attraktiver für ihn als nur neben Verstappen zu fahren."
Zuletzt nannte Windsor auch Pierre Gasly als weitere Möglichkeit für Ferrari, falls Leclerc sich in Richtung Mercedes verabschiedet. Gasly ist nach der letzten Saison aus dem Red-Bull-Kosmos ausgebrochen und von AlphaTauri zu Alpine gewechselt. "Er denkt sicher auch: Wenn es bei Ferrari eine Chance gibt, will ich unbedingt in der Position sein, diese wahrzunehmen", sagte Windsor über den Franzosen.