Die deutsche Nationalmannschaft spielt bislang mit fünf Siegen aus fünf Spielen die perfekte Handball-WM. Absoluter Aktivposten im Spiel der DHB-Auswahl ist dabei Mittelmann Juri Knorr, der seinen endgültigen Durchbruch im Deutschland-Trikot feiert. Beobachter sind begeistert vom 22-Jährigen.
Die Vermutung, Knorr könne Deutschlands neuer Superstar werden, liegt bei Betrachtung seiner bisherigen Leistungen bei dieser Weltmeisterschaft zumindest nahe.
Mit 29 Turniertoren führt Knorr die mannschaftsinterne Torschützenliste an. Der Rückraum Mitte der Rhein-Neckar Löwen und damit Nachfolger von Vereinslegende Andy Schmid überzeugt mit seinem Variantenreichtum und seiner Angriffslust.
Am Samstag wussten sich die Niederländer im Hauptrunden-Duell mit der DHB-Auswahl nicht mehr anders zu helfen und bedachte Knorr mit einer hautengen Manndeckung. Am Ende standen trotzdem neun Tore und fünf Assists für den gebürtigen Flensburger zu Buche.
Apropos Assists: Mit mittlerweile 31 direkten Torvorlagen ist Knorr der beste Vorbereiter der WM und damit umso wertvoller für seine Farben geworden.
Neben seiner eigenen Torgefahr überragt der Spielmacher mit feinen Pässen auf seine Nebenleute, vorzugsweise im Zusammenspiel mit den deutschen Kreisläufern Johannes Golla oder Jannik Kohlbacher.
Kohlbacher ist Knorrs Teamkollege bei den Rhein-Neckar Löwen und von den Qualitäten seines Kameraden vollends überzeugt. "Man hat von Anfang an gemerkt, dass er wirklich geniale Momente hat", betonte er gegenüber "Sport1".
Längst kommt die Frage auf, ob die Löwen in der HBL nur eine Durchgangsstation für Knorr auf dem Weg in die Weltspitze des Handballs sein werden. "Ich glaube, er steht auf jedem Zettel", erklärte Kohlbacher.
Knorrs erster Anlauf in Spanien beim FC Barcelona vor vier Jahren verlief allerdings noch ohne den ganz großen Durchbruch.
2018/2019 debütierte er zwar bei einem einjährigen Gastspiel in Katalonien auf Profi-Niveau, er kehrte jedoch 2019 nach Deutschland zur GWD Minden zurück.