Der Weltmeister von 1978, Mario Andretti, ist felsenfest davon überzeugt, dass Mick Schumacher eine Zukunft als Stammfahrer in der Formel 1 hat.
"Ich bin mit sicher, dass ihn jemand nehmen wird", sagte die Rennsport-Legende im Interview mit RTL/ntv und sport.de: "Solche Talente verschwinden nicht."
Andretti bescheinigte Schumacher eine gute Lernkurve in dessen zwei Jahren beim Haas-Team. "Ich denke, Mick hat sich gerade in der vergangenen Saison enorm verbessert. Keine Frage. Und das war an seiner Leistung zu sehen", so der 82-Jährige.
Neben Micks Fähigkeiten im Auto sei auch der "Name Schumacher in jeder Hinsicht ein Gewinn", sagte Andretti: "Ich denke, er hat ihn mit sehr viel Stolz getragen, kein Zweifel."
Schumacher hatte zum Ende des Vorjahres sein Cockpit beim Haas-Rennstall an Nico Hülkenberg verloren. 2023 ist der 23-Jährige Reservefahrer bei Mercedes.
Andretti wünscht sich Dreikampf plus
Für die kommenden Saison rechnet Andretti damit, dass Mercedes an der Spitze wieder ein gewichtiges Wörtchen mitredet. "Man muss davon ausgehen, dass sie so hart zurückschlagen wie sie es immer getan haben", so der F1-Weltmeister von 1978. Er wünsche sich, dass Red Bull, Ferrari und Mercedes um den Titel kämpfen.
"Könnt ihr euch das vorstellen, wenn wir drei Teams hätten, die hart kämpfen und ab und zu steckt noch ein viertes Team wie McLaren seine Nase rein", frohlockte Andretti. Auch Aston Martin habe er durchaus auf dem Zettel, "wenn sie ihre Fabrik und das alles zusammen haben, außerdem ist Fernando Alonso jetzt ja da."
Große Stücke hält Andretti auf Mercedes-Pilot George Russell. "Wenn man sich seine Leistung im vergangenen Jahr anschaut, nicht nur im Qualifying, sondern auch seine Rennstärke, muss man ihn als eine Offenbarung ansehen", pries der Amerikaner den jungen Briten.
Zur Person: Mario Andretti ist eine echte Motorsport-Ikone. In den USA gewann er mehrmals die Vorgänger-Serie der heutigen IndyCar-Meisterschaft, 1969 die legendären 500 Meilen von Indianapolis. Im Nascar triumphierte Andretti 1967 beim prestigeträchtigen Daytona 500. 1978 krönte sich der in Italien geborene Andretti als erst zweiter Amerikaner nach Phil Hill zum F1-Weltmeister. Sein Sohn Michael schaffte 1993 ebenfalls den Sprung in die Formel 1. Michael Andretti besitzt heute mehrere Rennställe in diversen Rennserien. Zusammen mit Cadillac plant er derzeit die Gründung eines Formel-1-Teams, das ab 2025 starten soll.
Martin Armbruster