Die Viertelfinal-Begegnung zwischen Gabriel Clemens und Gerwyn Price hatte bei der Anfang des Jahres zu Ende gegangenen Darts-WM den wohl größten Aufreger parat gehabt: Genervt von den lautstarken, überwiegend deutschen, Fans im Alexandra Palace spielte der Waliser kurzzeitig mit großen Ohrschützern. PDC-Boss Matt Porter wollte im Nachgang im Verhalten der Zuschauer jedoch keine Unsportlichkeit gesehen haben.
PDC-Geschäftsführer Matt Porter hat sich äußerst wohlwollend über die vielen aus den unterschiedlichsten Ländern angereisten Fans bei der Darts-WM geäußert. "Dieses Jahr hatten wir 10.000 Deutsche und Österreicher, 5.000 Niederländer sowie 5.000 Angereiste aus dem Rest der Welt, es gab also eine echte multikulturelle kosmopolitische Mischung unter den Zuschauern und das hat der Atmosphäre wirklich geholfen", sagte er im Podcast "Love the Darts".
Die Stimmung im "Ally Pally" sei auch dank der vielen unterschiedlichen Fans deutlich "positiver als im letzten Jahr" gewesen, als ein sehr "pro-englisches Publikum" überwog und "es eine Menge politischer Untertöne etwa wegen der Corona-Pandemie gab".
Gerwyn Price sollte sich nach Meinung des Verbandschefs daher nicht benachteiligt fühlen. "Buhrufe" der Fans würden zum Spiel dazugehören, Porter fügte hinzu: "Es passiert nicht jedem Spieler, und es passiert keinem Spieler die ganze Zeit."
Die Darts-Profis sollten vielmehr "in der Lage sein, mit dem Druck", der bei einer solchen Weltmeisterschaft auf ihnen lastet, umgehen zu können. Zudem gehe es bei den Spielen um "viel Geld", so Matt Porter, der resümierte: "Es gab Gelegenheiten, bei denen die Stimmung überkochte, aber die meiste Zeit war sie auf einem Niveau, das die Spieler gewohnt sind und mit dem sie umgehen können."
Price hatte nach dem gegen Clemens verlorenen Viertelfinale zunächst Konsequenzen angedroht und einen vorübergehenden Boykott in Erwägung gezogen. "Ich bin nicht sicher, ob ich jemals wieder bei einer WM spiele", schrieb der 37-Jährige in seiner Instagram-Story. Anschließend hatte der "Iceman" alle Fotos und Storys, darunter der angedrohte WM-Boykott, auf der Plattform verschwinden lassen.
Porter hatte die Aktion des Weltmeisters von 2021 anschließend jedoch nicht überbewerten wollen. "Ich ignoriere diese Kommentare völlig, weil er sie fünf Minuten nach der Niederlage gemacht hat. Er hat es gelöscht. Ich bin mir sicher, dass wir ihn in der Weltmeisterschaft wiedersehen werden", sagte er gegenüber "talkSPORT2".