Die Tennis-Welt sorgt sich um Naomi Osaka. Nachdem die frühere Nummer eins der Weltrangliste für mehrere Wochen von der Bildfläche verschwunden war, erklärte sie vor wenigen Tagen ihren Rückzug von den Australian Open. Ein Insider will nicht ausschließen, dass dies der Anfang vom Ende der Karriere der 25-Jährigen ist.
Warum genau Naomi Osaka nicht an den Australian Open 2023 teilnehmen wird, weiß nur die 25-Jährige. Die Veranstalter teilten in der vergangenen Woche lediglich mit, dass die viermalige Grand-Slam-Siegerin in diesem Jahr nicht in Melbourne am Start sein wird. Über die genauen Gründe wird seither gerätselt.
Der renommierte Tennis-Journalist Ben Rothenberg, der in diesem Jahr eine Biografie über Osaka veröffentlicht, kann sich gut vorstellen, dass die Japanerin längst die Reißleine gezogen hat und ernsthaft über einen Rücktritt nachdenkt.
"Ich denke, sie will in dieser Sache etwas undurchsichtig sein, weil sie an dieses Thema nicht unbedingt ein Label hängen will. Ich denke nicht, dass sie das Wort 'Rücktritt' nutzen würde. Wenn sie sich von dem Sport für eine Weile - und es könnte eine unbestimmte Zeit sein - zurückziehen will, dann würde sie nicht offen darüber sprechen. Sie würde merken, dass das für eine Menge Nebengeräusche sorgen würde", sagte Rothenberg gegenüber "AFP".
Bedeutet: Der Insider kann sich einen "schleichenden Rücktritt" der früheren Nummer eins der Weltrangliste durchaus vorstellen. Er sehe bei Osaka bereits einen "bedeutenden Schritt zurück", erklärte der Journalist: "Für sie stimmt die Rechnung im Moment einfach nicht. Sie will die Verpflichtungen [eines Tennis-Profis] nicht eingehen."
Tennis-Superstar soll "im Hamsterrad bleiben"
Osaka wisse, wie viel harte Arbeit nötig sei, um zur Weltspitze zu gehören. "Und sie hat so viel gewonnen, dass sie nicht damit zufrieden wäre, eine Top-20-Spielerin zu sein", schilderte Rothenberg eine der Hürden, die sich der 25-Jährigen bei einer Rückkehr auf die Tennis-Bühne stellen würde.
Gleichzeitig wies der Journalist auf den Druck von außen hin, der in diesen Tagen auf der Japanerin lastet. Dieser werde gerade von Seiten der Sponsoren nicht unerheblich sein. Viele von ihnen werden Osaka dazu drängen, "im Hamsterrad zu bleiben", erklärte Rothenberg ein weiteres Problem, dem sich die Japanerin früher oder später stellen muss.