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Straßer kämpft sich am Chuenisbärgli aufs Podest

08. Januar 2023 14:20
Linus Straßer stand zum zweiten Mal in dieser Saison auf Rang drei
Linus Straßer stand zum zweiten Mal in dieser Saison auf Rang drei
Foto: © IMAGO/GEPA pictures/ Mathias Mandl

Skirennläufer Linus Straßer trotzt seiner Erkältung und belegt beim Slalom in Adelboden Rang drei. Seine Form einen Monat vor WM-Beginn ist beachtlich.

Linus Straßer riss im Hexenkessel von Adelboden die Skier in die Höhe, schrie seine unbändige Freude heraus und ließ sich vom enthusiastischen Publikum genüsslich feiern. Einen Monat vor dem Beginn der alpinen Ski-WM in Frankreich präsentierte sich der 30 Jahre alte Münchner trotz einer hartnäckigen Erkältung in bestechender Form, am legendären Chuenisbärgli fuhr er zum zweiten Mal in diesem Winter auf Rang drei.

"Jetzt freue ich mich einfach nur", sagte Straßer mit einem Lachen im Gesicht. Angesichts der tobenden Fans, die am Ende des aufgeweichten und schwierig zu befahrenden weißen Band inmitten grüner Wiesen warteten, ergänzte er im ZDF: "Das ist das beste Rennen im Ski-Weltcup." Für Straßer allemal: Zum dritten Mal nacheinander stand er am Fuße des steilen Zielhangs in Adelboden auf dem Siegerpodest, umjubelt von 25.000 Zuschauern.

Schneller als derzeit beste deutsche Skirennläufer (+0,92 Sekunden) waren diesmal nur die Norweger Lucas Braathen und Atle Lie McGrath (+0,71), darüber hinaus hatte er das Glück, dass der viertplatzierte Alex Vinatzer aus Italien 0,01 Sekunden langsamer war. "Es war ein cooles Rennen", sagte Straßer, "aber noch viel mehr taugt mir die Art und Weise, wie ich gerade Ski fahre". Das heißt: "Extrem stabil, total unkompliziert und trotzdem immer schnell."

Die Form stimmt einfach, und so kann Straßer auch die Erkrankung, die ihn seit Weihnachten plagt und die er nun in den kommenden Tagen auskurieren will, nicht von Großtaten abzuhalten. Er habe eine Basis "mit der sich total schön arbeiten lässt", sagte er. In Adelboden sei er körperlich "auf der letzten Rille" gefahren, berichtete er abgekämpft, "aber wenn es trotzdem fürs Podium reicht, ist es umso schöner". Für den WM-Slalom am 19. Februar lässt dies hoffen.

Straßer verneigt sich vor Rosi Mittermaier

Nicht nur Straßer verkaufte sich am Chuenisbärgli bestens. Vor allem Anton Tremmel konnte überzeugen. Der 28 Jahre alte Sportsoldat aus Rottach-Egern fuhr im Slalom mit der hohen Startnummer 44 ins Finale, machte dort noch 16 Plätze gut und erreichte am Ende mit Rang 13 sein bestes Resultat im Weltcup. Zugleich erfüllte er zur Hälfte die deutsche WM-Norm. "Ich bin sehr zufrieden mit dem Tag", bekannte er wenig überraschend.

Zufrieden sein durften nach der vorzeitigen Abreise von Alexander Schmid wegen einer Muskelverletzung auch die zwei Deutschen, die es am Samstag ins Finale des Riesenslaloms am Chuenisbärgli geschafft hatten. Stefan Luitz erreichte als 20. sein bestes Ergebnis nach 15 Monaten mit Verletzungen und Krankheiten und sagte danach erfreut: "Ich habe wieder ein bisschen den alten Stefan gespürt". Anton Grammel fuhr mit Startnummer 52 auf Rang 25.

Alle Deutschen gingen mit einem Trauerflor in Gedenken an die am Mittwoch verstorbene Rosi Mittermaier an den Start. "Die Rosi", sagte Straßer im "ZDF", "hat den Grundstein dafür gelegt, wo wir heute sind, das darf man nie vergessen. Das ist eine ganz wunderbare Frau gewesen."

Adelboden 2022/2023

1NorwegenLucas Braathen1:49.31m
2NorwegenAtle Lie McGrath+0.71s
3DeutschlandLinus Straßer+0.92s
4SchweizLoïc Meillard+0.93s
4ItalienAlex Vinatzer+0.93s

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